Wilhelmshaven. Stahl soll in den kommenden Jahren klimaneutral produziert werden - die Stadt Wilhelmshaven könnte dabei nach Angaben des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums künftig ein wichtiger Produktionsstandort werden. Ein Unternehmenskonsortium stellte der Landesregierung Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie für eine wasserstoffbasierte Eisenerz-Direktreduktionsanlage (DRI) vor. Demnach könnten mit einer solchen Anlage jährlich bis zu zwei Millionen Tonnen grüner sogenannter Eisenschwamm produziert werden, wie das Wirtschaftsministerium bestätigte.
Bislang wird Stahl meist mithilfe von Hochöfen hergestellt. Im Hochofen werden Koks und Kohle als sogenannte Reduktionsmittel eingesetzt, um dem Eisenerz bei hoher Temperatur den Sauerstoff zu entziehen. Um CO2 einzusparen, entwickeln Stahlhersteller nun sogenannte Direktreduktionsanlagen (DRI), die Eisenschwamm zur Stahlproduktion herstellen. Für den Betrieb werden jedoch große Mengen Wasserstoff und Strom benötigt.
Die Machbarkeitsstudie wurde unter anderem von den Stahlherstellern Salzgitter und Arcelormittal erarbeitet. Als nächstes soll ein Nachweis für die Wirtschaftlichkeit einer solchen Anlage erbracht werden. Dazu soll ein industrielles Gesamtkonzept entwickelt werden. (ste/dpa)