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Digitale Revolution in der Logistik: Digitalisierung und Antriebswende im Fokus der Branchenverbände

28.02.2025 09:18 Uhr | Lesezeit: 3 min
Der bayerische Digitalminister Dr. Fabian Mehring
Der bayerische Digitalminister Dr. Fabian Mehring
© Foto: Andreas Gebert

Auf der Frühjahrstagung der Transportbranche forderte Bayerns Digitalminister Dr. Fabian Mehring eine neue Deutschland-Idee mit Digitalisierung im Zentrum, während Experten gleichzeitig auf die wachsenden Risiken der Cybersicherheit und die Chancen der E-Mobilität hinwiesen.

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Bei einer gemeinsamen Frühjahrstagung nehmen die Landesverbände der Transporteure, Spediteure, Entsorger und Busunternehmer der aktuell drängenden Themen an: KI, Digitalisierung und Antriebswende.

Keynote-Speaker der Veranstaltung war der bayerische Digitalminister Dr. Fabian Mehring (Freie Wähler). In drastischer Manier schilderte er die aktuelle Situation in Deutschland. Es fielen Schlagworte vom „kranken, alten Mann Europas“, „fundamentale Wirtschaftskrise“ sowie „Staatsvertrauenskrise“. „Uns fehlt eine Leitidee“, beklagte Mehring. „So wie wir früher die blühenden Landschaften hatten. Das macht es politischen Geschäftemachern leicht, ihre Interessen durchzusetzen.“ Der Staatsminister forderte eine neue Deutschland-Idee ein, „deren zentraler Bestandteil die Digitalisierung sein muss“.

Mehring sieht sich als deutscher Vorreiter auf dem Weg zu einer innovativen Verwaltung. „Wir brauchen unter anderem eine voll digitale Kommunikationsplattform zu allen Behörden!“ Aktuell liefe es so, dass im gesellschaftlichen Bereich bereits vieles digital läuft – aber nur bis zu dem Moment, wo man auf den Staat trifft. Als eine der Neuerungen, die in Bayern bereits umgesetzt wurden, beschrieb Mehring Gesetzesvorgaben, die nur noch beschlossen werden dürften, wenn man sie digital auf en Weg bringen kann. Für den Minister ist der Weg vorgezeichnet: „Während die Digitalindustrie in den letzten Jahren um 20,7 Prozent gestiegen ist, befindet sich die traditionelle Wirtschaft seit drei Jahren in der Rezession.“

Mehring fordert außerdem ein, dass die EU näher zusammenrückt: „Niemand nimmt uns ernst, wenn wir als 83 Millionen Deutsche auftreten. Wir werden nur ernst genommen, wenn wir als 450 Millionen Europäer auftreten!“ Reduziert auf die aktuelle Situation stellte der bayerische Digitalminister drei Forderungen auf:

  • „Wir brauchen endlich eine KI-Strategie“
  • „Wir brauchen Europa
  • „Und wir brauchen ein Bundes-Digitalministerium mit weit reichenden Kompetenzen“.

Was den letzten Punkt anbelangt wäre man wohl auf einem guten Weg. Mehring, in seiner Vorreiterrolle in Bayern, ist inzwischen häufig in Berlin anzutreffen, um aus seinen Erfahrungen zu berichten und das potenzielle neue Ministerium zu beraten.

Dass Digitalisierung auch Risiken mit sich bringen kann, erläuterte Anja Ludwig, Leiterin des Logistik Kompetenzzentrums der KRAVAG. „Aktuell entstehen 3,58 neue Schadprogramme pro Sekunde. Laut Bitcom lag der wirtschaftliche Schaden im Jahr 2023 bei rund 148 Milliarden Euro! Damit wäre die Cyber-Kriminalität das aktuelle Nummer-1-Geschäftsrisiko. Ludwig stellte entsprechende Versicherungslösungen vor, über die man entsprechende Schäden – nicht Lösegeldzahlungen – abdecken kann. Gunter Rößler, der sich bei smartTEC auf solche IT-Notfälle spezialisiert hat, erläuterte bei der Frühjahrstagung über welche Strategien man sich im Fall der Fälle absichern kann und welcher Routinen es bedarf, um bei einem Cyber-Angriff Herr der Lage zu bleiben.

Björn Maiworm, Branddirektor der Branddirektion München gab im weiteren Verlauf eine Einschätzung zum Brandrisiko bei E-Fahrzeugen und PV-Anlagen. Er trat verbreiteten Vorbehalten entgegen und fasste die Situation in vier Worten zusammen: „Alles halb so wild!“ Als Beispiele seiner Erfahrung erläuterte er, dass die Nutzung eines Smartphones nicht gefährlicher wäre als die Nutzung eines Benzinfeuerzeugs und dass ein E-Auto ebenfalls nicht gefährlicher wäre wie ein Benziner oder Diesel. „Außerdem muss ich als Branddirektor auch der weit verbreiteten Ansicht entgegentreten, dass wir als Feuerwehr keine PV-Anlagen löschen würden. Natürlich machen wir das! Denn auch in dem Punkt muss ich sagen, dass eine PV-Anlage kein höheres Risiko birgt als ein Wäschetrockner!“

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