Berlin. Laut Berechnungen des Statistischen Bundesamts (Destatis) wird die Anzahl der Verkehrstoten im Jahr 2017 um ein Prozent auf etwa 3170 sinken und damit wieder einen historischen Tiefstand erreichen. Auch die Zahl der Verletzten wird sich demnach um zwei Prozent verringern. Einen erneuten Anstieg gibt es jedoch bei den Verkehrsunfällen. Die Polizei erfasst bis Ende des Jahres demnach 2017 über 2,6 Millionen Unfälle. Grundlage der Schätzung sind Daten der Monate Januar bis September 2017.
Die Deutsche Verkehrswacht sieht die neuen Zahlen als Signal, dass die Bemühungen im Bereich der Verkehrssicherheit deutlich verstärkt werden müssen. „Das Ziel des Verkehrssicherheitsprogramms der Bundesregierung, die Zahl der Verkehrstoten von 2011 bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren, ist kaum mehr zu schaffen“, sagt Kurt Bodewig, Präsident der Deutschen Verkehrswacht und Bundesminister a.D. „Auch die Zahl der Unfälle erreicht einen neuen Höchststand in diesem Jahr. Eine neue Bundesregierung muss die Verkehrssicherheit darum zu einem Schwerpunkt Ihrer Agenda machen.“
Kleine Schritte auf dem Weg zu 100 Prozent Sicherheit
In 2011 verloren 4009 Menschen ihr Leben im Straßenverkehr. Das politische Ziel war, nur etwa 2400 Verkehrstote bis zum Jahr 2020 verzeichnen zu müssen, was angesichts der aktuellen Entwicklung immer unwahrscheinlicher werde, so die Verkehrswacht. „Mit der ‚Vision Zero‘ verfolgen wir ein langfristiges Ziel. Niemand soll mehr auf der Straße sterben müssen“, betont Bodeweig. Auf dem Weg dorthin werde man manchmal nur kleine Schritte machen können. „Wichtig ist, dass wir nicht stehen bleiben, sondern unsere Bemühungen weiter erhöhen, um den Straßenverkehr immer sicherer machen.“