Rosario/Brasilien. 9000 Kilometer Fahrstecke über staubige Pisten, durch über 50 Grad heißen Wüstensand, über reifenmordende Schotterpisten oder von Sturmfluten aufgeweichte Sandstraßen. Nicht umsonst darf sich die Dakar mit dem Titel als die „härteste Rallye der Welt“ schmücken. Eine Bewährungsprobe für Mensch und Material.
Die in der Lkw-Wertung der niederländische Spediteur Gerard de Rooy und sein Iveco-Hauber am besten absolvierten und sich zum zweiten Mal den Gesamtsieg holten. Dabei wurde das De-Rooy-Team im Vorfeld der Rallye nicht unbedingt als Topfavorit gehandelt. Alle rechneten fest mit einem Sieg des erfolgsverwöhnten, russischen Kamaz-Werksteams, das im letzten Jahr die Podiumsplätze unter sich ausgefahren hatte. 2016 kamen die insgesamt vier Kamaz-Trucks aber von Anfang an nicht richtig in Fahrt. Probleme mit der Kühlung bremsten die über 1000 PS starken Trucks aus. Vor allem in den heißen Wüstendünen mussten die Kamaz deshalb mit „angezogener Handbremse“ fahren. Die beiden Iveco-Hauber des De-Rooy-Teams liefen dagegen nahezu ohne Probleme, weshalb der Vorsprung zum Ende der Rally von Etappe zu Etappe größer wurde. So reichte es für das erfolgsverwöhnte Kamaz-Team diesmal „nur“ für Platz zwei in der Gesamtwertung durch Airat Mardeev. Platz drei belegte der zweite Iveco-Hauber des De-Rooy-Teams mit dem Argentinier Federico Villagra am Steuer. In der ersten Rallye-Hälfte lange geführt hatte übrigens Peter Versluis mit seinem MAN TGS. Durch viele technische Probleme im weiteren Verlauf der Rallye fiel der Niederländer allerdings auf Rang neun zurück.
Überschattet wurde die gefährliche Veranstaltung auch in diesem Jahr von mehreren schweren Unfällen. Zweimal wurden Zuschauer von Rallye-Fahrzeugen erfasst, wodurch mehrere Menschen schwer verletzt wurden und ein Mann sein Leben verlor. Zusätzlich waren mehrere Begleitfahrzeuge an einem schweren Verkehrsunfall abseits der Rennstrecke beteiligt. (bj)