Die wesentlichen Einflussfaktoren auf den Energieverbrauch sind für Diesel- wie für das Elektrofahrzeug gleich: Strecke, Gewicht, Topografie, Fahrweise, Strassen- und Wetterverhältnisse und das spezifische Einsatzgebiet. Designwerk bietet Elektro-Lkw in Spezialanwendungen der verschiedensten Fahrzeugtypen an. Um die Verbrauchswerte in verschiedenen Anwendungen aus dem Realbetrieb zu veranschaulichen, hat der Nutzfahrzeughersteller nun zwei Beispiele verglichen.
Beispiele: Energieverbrauch in der Praxis
Anwendung Kanalreinigung:
Ein vollelektrischer Kanalreiniger fährt jährlich rund 6.000 Kilometer und verbraucht dabei durchschnittlich über 360 kWh pro 100 Kilometer. Der Hauptanteil dieser Energie entfällt jedoch nicht auf die Fahrt, sondern auf den Betrieb der leistungsstarken Spül- und Saugaggregate, so Designwerk.
Anwendung Verteil- und Fernverkehr:
Eine Elektro-Sattelzugmaschine mit einer Batteriekapazität von bis zu 1000 kWh und einer Nutzlast von rund 40 Tonnen verbraucht im Durchschnitt 130 kWh/100 km. Die drei Spitzenreiter legten im Jahr 2024 durchschnittlich über 186.000 Kilometer zurück, einzelne Fahrzeuge überschritten bereits die Marke von 500.000 Kilometern Gesamtfahrleistung, wie der Herstelle mitteilt. Den tiefsten Wert verzeichnete eine internationale Handelsplattform in Deutschland mit nur 95 kWh/100 km – ein Indiz für den Transport von grossvolumigen, aber leichten Gütern im B2C-Versandhandel.
Die Datenanalyse zeigt, so Designwerk: Nebenantriebe spielen eine entscheidende Rolle für den Gesamtverbrauch. Fahrzeuge mit energieintensiven Aggregaten wie Betontrommeln oder Hochdruckspülanlagen weisen trotz moderater Fahrleistung einen hohen Verbrauch auf. Ein weiteres Beispiel ist der vollelektrische Schneepflug, der Ende 2024 in Betrieb ging. Mit Frontschild, Seitenschild und Salzstreuer ausgestattet, verbraucht er im Räumdienst durchschnittlich circa 380 kWh/100 km – eine erhebliche Energieeinsparung im Vergleich zur Dieselvariante.
Vergleich mit Diesel-Lkw
Die Fahrzeuge der Designwerk Kundenflotte legten nach eigenen Angaben im Jahr 2024 mit ihren E-Lkw insgesamt 8,8 Millionen Kilometer zurück und verbrauchten dabei rund 13 Millionen kWh Strom. Mit der gleichen Energiemenge hätten Diesel-Lkw nur 2,2 Millionen Kilometer zurückgelegt – fast 75 Prozent weniger, so der Hersteller. Demnach wären die Kraftstoffkosten für die kürzere Strecke des Diesels äquivalenten Fahrzeugs fast doppelt so hoch gewesen.
CO₂-Bilanz: Die Designwerk E-Lkw verbrauchten gesamtheitlich 147,5 kWh/100 km im Durchschnitt während eine Diesel-Lkw-Flotte mit vergleichbaren Anwendungen etwa 40,7 Liter/100 km verbraucht hätte. So konnten 2024 dadurch fast 10.000 Tonnen CO₂ mit den E-Lkw eingespart werden. Tank-to-Wheel betrachtet, stößt die Elektro-Flotte von Designwerk im Betrieb rund 6,25-mal weniger CO₂ aus als eine äquivalente Diesel-Flotte, was einer Einsparung von 84 Prozent der CO₂-Emissionen entspricht.
E-Lkw lohnen sich
Den Daten von Designwerk zufolge, sind schwere Elektro-Lkw demnach sauberer und langfristig wirtschaftlich nachhaltig. Daraus schließt der Hersteller, dass diese besonders in Spezialanwendungen ihre Vorteile, wie niedrigere Energiekosten, reduzierte Emissionen oder höhere Energieeffizienz, ausspielen können.