Hamburg. Ein Säureunfall im Hamburger Hafen hat am Montagmorgen Teile der Innenstadt in Aufruhr versetzt. Nach Angaben der Feuerwehr hatte der Fahrer eines Gabelstaplers in einer Lagerhalle ein 1000-Liter-Schwefelsäurefass beschädigt. Dabei seien rund 500 Liter der giftigen Chemikalie ausgelaufen. Zudem sei ein weiterer Behälter mit Salpetersäure von einem Regal heruntergefallen und zerbrochen. 1000 Liter der ätzenden Flüssigkeit vermischten sich mit der Schwefelsäure und bildeten eine giftige Wolke.
Durch die Reaktion von Salpeter- und Schwefelsäure hätten sich gesundheitsschädliche Nitrosegase gebildet. Diese sammelten sich an der Decke des Depots. „Die Hamburger Bevölkerung war zu keiner Zeit akut gefährdet“, betonte der Feuerwehrsprecher. Vorsorglich habe man Anwohner in den benachbarten Stadtteilen Wilhelmsburg, Kleiner Grasbrook, HafenCity, Neustadt, Altstadt und Klostertor gebeten, Fenster und Türen zu schließen. Es sei jedoch kein Gas unkontrolliert aus der Halle entwichen, sagte der Sprecher. Verletzt wurde niemand.
Das Gelände nahe der Hamburger Köhlbrandbrücke war in einem Umkreis von 200 Metern evakuiert worden. Der toxische Rauch wurde mit Spezialtechnik der Feuerwehr aus dem Gebäude geleitet. Die Unfallursache ermitteln Polizei und das Amt für Arbeitssicherheit.
Insgesamt waren 40 Feuerwehrleute mit Atemschutzgerät und Schutzanzügen im Einsatz. Bei den Arbeiten sei festgestellt worden, dass die Entlüftungsanlage der Lagerhalle defekt war. Die Halle im Stadtteil Steinwerder wird nach Angaben der Feuerwehr von einer Sonderabfall- und Transportfirma genutzt. (dpa)