München. Dem Misstrauen einer Sekretärin ist das Scheitern eines fast 800.000 Euro schweren Schwindels zu verdanken. Die Mitarbeiterin einer Logistikfirma am Münchner Flughafen hätte das Geld auf ein chinesisches Konto überweisen sollen, wie die Polizei am Mittwoch über den sogenannten Chef-Trick berichtete.
Zuvor hatte ein Unbekannter bei der Frau angerufen. Der Mann gab sich als Rechtsanwalt ihres Chefs aus, der eine angebliche Firmenübernahme anbahnen solle. Nachdem er die Mailadresse der Sekretärin erfragt hatte, kam wenig später elektronische Post, die den Eindruck erweckte, sie sei von ihrem Vorgesetzten. Darin wurden Kontostände erfragt und an die Buchhaltung der Überweisungsauftrag über 790 000 Euro erteilt. Zur Begründung für die Verwendung eines Mail-Kontos wurde die besondere Vertraulichkeit vorgeschoben. Doch die Sekretärin ging zu ihrem Chef, der Schwindel flog auf, ehe das Geld weg war.
Die Polizei nahm den Fall von Mitte Oktober zum Anlass, vor der Betrugsmasche zu warnen. Bei der Kripo ist in solchen Fällen vom „CEO-Fraud“ (Chef-Trick) die Rede. (dpa/ag)