Brüssel. In Belgien verstößt jedes fünfte Transportunternehmen gegen Vorschriften der Sozialgesetzgebung. Das ist das Ergebnis einer landesweiten Kontrolle, die Ende September nach Ankündigung bei 526 belgischen Transportunternehmen durchgeführt worden waren. Dabei wurden auch 602 Angestellte und 169 freiberufliche Mitarbeiter der Unternehmen kontrolliert.
Schwarzarbeit und Scheinselbständigkeit waren die am häufigsten festgestellten Missstände, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf den Staatssekretär für Kampf gegen Sozialbetrug, Philippe De Backer, berichtet. De Backer hatte jetzt erst die Ergebnisse der Kontrollen vorgestellt. Sie unterscheiden sich nicht wesentlich von den Befunden, die die belgischen Behörden bei nicht angekündigten Kontrollen bislang gemacht hatten.
„Trotz der Ankündigung der Inspektionen haben die Kontrolleure immer noch viele Verstöße festgestellt”, zitiert Belga den Staatssekretär. „Wir haben da viel Arbeit vor uns, aber ein Mentalitätswandel muss erreicht werden”, fügte De Backer hinzu. Die Sozialgesetzgebung existiere nun mal und müsse eingehalten werden.
De Backer und Belgiens Verkehrsminister François Bellot haben sich laut Belga darauf verständigt, die Kontrollbehörden zu stärken, um künftig häufiger als bisher Transportunternehmen kontrollieren zu können. (kw)
Jedes fünfte belgische Transportunternehmen missachtet Sozialvorschriften
Ende September wurden 526 belgische Transportunternehmen kontrolliert. Schwarzarbeit und Scheinselbständigkeit waren die am häufigsten festgestellten Missstände.