Cuxhaven. Beim Zusammenstoß eines Autotransportzuges mit einem stehenden Güterzug ist in Cuxhaven Millionenschaden entstanden. Zwei Lokführer kamen nach einem Schock am Dienstagabend für kurze Zeit in ärztliche Behandlung. Mindestens 20 für den Export bestimmte Neuwagen wurden zertrümmert. Zudem wurden drei Loks und Anlagen an der Bahnstrecke stark beschädigt.
Bei dem Unfall krachte der fahrende Autotransportzug frontal gegen den stehenden Güterzug. Der stand zwar auf einem Nachbargleis, seine Rangierlok war aber an einer Weiche ein Stück auf das Gleis des Autotransportzuges gefahren. „So ein Zug wiegt rund 1000 Tonnen“, sagte Holger Jureczko von der Bundespolizeiinspektion Bremen, „durch die Masse und das abrupte Stehen sind mindestens fünf Waggons entgleist“. Autos stürzten dabei herab, verkeilten sich und landeten teilweise auf dem Dach. Der Schaden geht nach ersten Schätzungen in die Millionen.
Unfallursache ist bisher unklar
Am Mittwochnachmittag starteten die Aufräumarbeiten. Dabei wurden die hintersten intakten Waggons weggezogen, um an der Unglücksstelle Platz für Bergungskräne zu schaffen. Zuvor hatten Bundespolizei und die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung die Spurensuche am Unfallort abgeschlossen und die Stelle freigegeben.
Noch ist völlig unklar, wie es zu dem Crash kommen konnte. Nach den Ermittlungen zur Unfallursache werde es noch länger dauern, bis ein Untersuchungsbericht vorliege, sagte ein Sprecher. Es werde wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr in alle Richtungen ermittelt. Auch die Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet.
Freie Fahrt noch nicht möglich
Das Ausmaß der Schäden an den Bahnanlagen ist nach Angaben der Bahn-Pressestelle in Hamburg bisher nicht abzusehen. Am Donnerstag soll ein Gleis für den Personenverkehr freigegeben werden, die Freigabe des zweiten Gleises sei noch nicht in Sicht. Die Bahngesellschaften Metronom und EVB richteten auf den Strecken Hamburg-Cuxhaven und Bremerhaven-Cuxhaven Ersatzverkehr mit Bussen ein.
Die Funktionalität des Hafenumschlags in Cuxhaven sei von dem Unfall grundsätzlich nicht betroffen, teilte der Terminalbetreiber Cuxport mit. Allerdings gebe es Einschränkungen beim Güterverkehr über die Schiene. Derzeit werde geprüft, wie Züge im Direktanlauf zum Tiefwasserterminal Cuxport gefahren werden können. (dpa/ag)