Hamburg/Hannover. Der avisierte Börsengang der Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd nimmt einem Zeitungsbericht zufolge zunehmend Gestalt an. Der Aufsichtsrat des Großaktionärs Tui trifft sich nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (Montag) schon in der kommenden Woche zu einer außerordentlichen Sitzung, um das Thema zu besprechen. Eines der Szenarien, über die bereits seit längerem spekuliert wird, sieht demnach ein Volumen von 1 bis 1,5 Milliarden Euro vor. Die Tui, die noch 49,8 Prozent an dem Unternehmen hält, wollte zu dem Bericht keinen Kommentar abgeben.
Reederei-Chef Michael Behrendt und seine Vorstandskollegen Ulrich Kranich und Peter Ganz informierten nach dem Bericht in der vergangenen Woche Analysten über Details. Zieldatum für den Börsengang sei demnach bereits der 15. April. Die Reederei wird derzeit insgesamt mit 3 bis 3,5 Milliarden Euro bewertet. Die Tui hatte die Mehrheit der Reederei Anfang 2009 an das Albert-Ballin-Konsortium um die Stadt Hamburg und den Logistikunternehmer Klaus Michael Kühne verkauft.
Tui-Chef Michael Frenzel will sich von der Reederei-Tochter komplett trennen. Sein erklärtes Ziele ist es, so viel wie möglich für die Beteiligung zu erlösen. Dabei wird parallel zum Börsengang weiterhin auch der direkte Verkauf an einen möglichen Investor geprüft. Ein Tui-Sprecher sagte in Hannover, es sei bisher keine Entscheidung gefallen. Auf der Hauptversammlung war kürzlich angedeutet worden, dass ein Börsengang von Hapag-Lloyd im zweiten Quartal des Jahres möglich sei. (dpa)