Der globale Warenhandel wird laut einer Prognose der Welthandelsorganisation (WTO) dieses Jahr um 1,7 Prozent zunehmen. Das sei zwar mehr als die vorherige Schätzung vom Oktober. Damals ging die WTO nur von einem Prozent mehr Handelsvolumen aus. „Aber es ist dennoch ziemlich schwach“, stellte die Organisation am Mittwoch, 5. April, fest.
Im Jahr 2022 lag das Wachstum bei 2,7 Prozent, deutlich unter den von der WTO erwarteten 3,5 Prozent. Im vierten Quartal sei der Welthandel wegen hoher Rohstoffpreise, steigender Zinsen sowie der strengen Corona-Maßnahmen in China eingebrochen, hieß es. Deutschland war 2022 wie auch in den Jahren davor weltweit der drittgrößte Warenimporteur und -exporteur hinter China und den Vereinigten Staaten.
Ausblick auf das globale Wirtschaftswachstum verbessert
Für dieses Jahr hob die WTO ihre Prognose an, weil sich der Ausblick auf das globale Wirtschaftswachstum von ursprünglich 2,3 auf 2,4 Prozent verbesserte. Dies hat eine deutliche Auswirkung auf Europa: Das erwartete Exportwachstum der Region wurde von 0,8 auf 1,8 Prozent hinaufgesetzt. Damit wird Europa aber weniger stark zulegen als Nordamerika und Asien. Für Russland und andere ehemalige Sowjetrepubliken sagten die WTO-Experten einen Export-Anstieg von 2,8 Prozent voraus, der sich vor allem durch den kriegsbedingt niedrigen Vorjahreswert erklärt.
Für 2024 erwartet die WTO ein globales Handelswachstum von 3,2 Prozent. Geopolitische Spannungen, Versorgungsengpässe auf dem Nahrungsmittelmarkt und negative Effekte der Zinserhöhungen könnten diesen Wert jedoch dämpfen, hieß es. (tb/dpa)