Deutsche Unternehmen kommen nach Angaben des Ifo-Instituts wieder leichter an Kredite. In einer Umfrage zu Kredithürden berichteten deutlich weniger Betriebe von einer zurückhaltenden Kreditvergabe durch ihre Banken, wie die Münchner Wirtschaftsforscher am Freitag, 31. März, mitteilten. Der Anteil sank im Vergleich zur Umfrage im Dezember von 30 auf 22,7 Prozent. Damit liegt er allerdings immer noch höher als in den Jahren davor.
"Die Turbulenzen bei einigen internationalen Banken haben keine Auswirkung auf die Kreditvergabe in Deutschland", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Etwa ein Drittel der Antworten sei erst nach den Ereignissen eingegangen. Sie unterschieden sich aber nicht von den Antworten vor dem Bankenbeben. Dies sei aber auch nicht zu erwarten gewesen, sagte er. Falls es zu einer Auswirkung kommen sollte, würde sich diese erst in den kommenden Monaten zeigen. Solange es aber keine weiteren Probleme im Bankensektor gibt, hält Wohlrabe dies aber nicht für wahrscheinlich.
Dass der Wert der Kredithürde zuletzt sank, erklärt sich Wohlrabe damit, dass die Unternehmen sich "nach und nach an das neue Zinsumfeld" gewöhnten. Besonders deutlich verbesserte sich die Lage in der Industrie, wo die Hürde um 10,5 Punkte auf 17,3 Prozent sank und bei den Dienstleistern, wo sie um 8,1 Punkte auf 26,5 Prozent zurückging. Praktisch keine Veränderungen zeigten sich dagegen im Groß- und Einzelhandel mit aktuell 15,9 beziehungsweise 22,1 Prozent sowie am Bau mit 26,9 Prozent.