Hamburg/Kiel. Die Turbulenzen um die Streiks in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) haben jetzt auch Bundeskanzlerin Angela Merkel erreicht. Als Reaktion auf eine Streikankündigung der Gewerkschaft Verdi für die kommende Woche baten der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), die Bundeslotsenkammer, der Zentralverband Deutscher Schiffsmakler und die Initiative Kiel Canal die Kanzlerin, sich für ein Notfallmanagement insbesondere an den Schleusen des NOK einzusetzen. Den Informationen der Verbände zufolge hat Verdi die Beschäftigten der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes zu einem bundesweiten Streik aufgerufen. Dabei soll vom 9. September 6 Uhr bis zum 16. September, 6 Uhr auch der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) bestreikt werden. Dem laufen allerdings Gerüchte zuwider, dass eine Lösung des Arbeitskampfes kurz bevor steht.
In ihrem Schreiben an die Kanzlerin warnen die Verbände vor unmittelbaren wirtschaftlichen Folgen für die maritime Wirtschaft und vor langfristigen Folgen für den Standort Deutschland. „Solange streikbedingte Blockaden von Schleusen und Wasserstraßen drohen, werden die Reeder alles tun, das damit verbundene Risiko in deutschen Häfen und auf deutschen Wasserstraßen langfristig zu vermeiden“, heißt es in dem Schreiben. Benötigt werde ein Notfallplan, der bei weiteren Beeinträchtigungen den Betrieb des Nord-Ostsee-Kanals sicherstellt. (hel)