Stuttgart. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sieht ein Ende für den Verbrennungsmotor - gespeist aus fossilen Kraftstoffen - bis zum Jahr 2035. Kretschmann sagte der „Rheinischen Post“ (Dienstag): „Ein belastbares Datum für das Ende des Verbrenners fossiler Kraftstoffe zu nennen, ist nun wirklich schwer. Eines ist aber aus meiner Sicht klar: 2035 werden wir auf jeden Fall damit durch sein.“
Mit Blick auf entsprechende Äußerungen von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte Kretschmann: „Mein geschätzter Kollege Markus Söder ist ein Meister der Überschriften. Wir bringen aber seit über drei Jahren die Inhalte, die Substanz.“ Im Übrigen, dies habe Söder auch richtig gesagt, gehe es nicht um den Verbrennungsmotor, sondern um den Verbrennungsmotor, gespeist aus fossilen Kraftstoffen. „Denn ob sich die E-Mobilität durchsetzt oder Wasserstoff oder Refuels, oder eben ein Mix von allen, das wird der Markt weisen.“
In ihrem Programm sprechen sich die Grünen dafür aus, ab 2030 nur noch emissionsfreie Autos neu zuzulassen.
Anstoß durch Ansage von Kaliforniens Gouverneur
CSU-Chef Söder hatte am Samstag auf dem Parteitag seiner Partei gesagt: „Ich bin sehr dafür, dass wir uns ein Enddatum setzen, ab dem Zeitpunkt, an dem fossile Verbrenner mit fossilen Kraftstoffen nicht mehr neu zugelassen werden können.“ Und weiter: „Das, wie es in Kalifornien gewesen ist, erscheint mir ein sehr gutes Datum dafür zu sein.“
Der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat Kalifornien will Autoabgase drastisch reduzieren und ab dem Jahr 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen erlauben - dies hatte Gouverneur Gavin Newsom am Mittwoch mitgeteilt. Benziner und Diesel sollen also langsam verschwinden.
Für eine Übergangszeit und angesichts der Corona-Krise erneuerte Söder aber seine Forderung nach einer Autokaufprämie oder Ähnlichem für modernste Verbrenner. Dies ist in der schwarz-roten Koalition umstritten. Um Klimaziele im Verkehr zu erreichen, sind in den kommenden Jahren deutlich mehr umweltfreundlichere Autos nötig. (dpa)