Berlin. „Der jetzt mit der Erarbeitung des Masterplan Binnenschifffahrt einsetzende politische Rückenwind darf sich nicht allein auf den Einsatz der Verkehrsmittel richten, sondern muss gleichzeitig die Vernetzung der Akteure in der Binnenschifffahrt beschleunigen“, betont Werner Spionkowski. Der Geschäftsführer von Ruhrmann Logistik in Duisburg ist neuer Vorsitzender des Fachausschusses Binnenhafenlogistik im Deutschen Speditions- und Logistikverband (DSLV) und folgt auf den langjährigen Ausschussvorsitzenden Günter Haberland. Der geschäftsführende Gesellschafter von M. Zietzschmann in Neuss hatte sich altersbedingt nicht mehr zur Wahl gestellt.
Von geplanten Unterstützungsmaßnahmen im Rahmen des Masterplans müssten neben Reedereien, Terminals und Häfen auch die dort ansässigen Logistikdienstleister profitieren“, machte Spionkowski deutlich. Eine zentrale Forderung des DSLV bleibe auch, Förderungen und Erleichterungen für straßenseitige Vor- und Nachlaufverkehre nicht allein auf den klassischen Kombinierten Verkehr mit Containern und Wechselbehältern zu beschränken. Um Hindernisse für einen Verkehrsträgerwechsel abzubauen, müsse die 44 Tonnen-Ausnahmegenehmigung für Lkw auch für den Massenguttransport geöffnet werden. Neben der wasserseitigen müsse deshalb auch die landseitige Infrastruktur zu den Umschlagspunkten verbessert werden.
Die Binnenschifffahrt werde nur eng vernetzt und im Zusammenspiel aller Beteiligten erfolgreich, sagte Spionkowski. „Es ist deshalb richtig und wichtig, dass das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) für die Erarbeitung seines Masterplans auch die Expertise des DSLV einholt“, forderte er.
Der im Februar beschlossene Masterplan Binnenschifffahrt soll Anreize für Unternehmen setzen, verstärkt Güter auch auf dem Wasser zu transportieren. Unter anderem soll er eine Verbesserung der Infrastruktur von Kanälen und Flüssen fördern, aber auch eine Abschaffung der Schifffahrtsabgaben forcieren. (sno)