Wien. Die österreichische Verkehrsministerin Doris Bures will mehr Güter von der Straße auf die Schienen verlagern. Das politische Ziel sei es, dass der Schienengüterverkehr zumindest den für die nächsten Jahre zu erwartenden Transportzuwachs auf der Straße auffangen, erklärt Bures. Der Anteil des Schienentransports solle auf keinen Fall unter 30 Prozent sinken. Ab 2025, wenn bis dahin alle Infrastrukturbauprojekte abgeschlossen sein werden, soll dieser auf 40 Prozent wachsen, stellt sich Bures vor.
Wer den Güterverkehr abfährt, ist für sie dabei nicht entscheident. Sie sei Verkehrsministerin und nicht allein Eigentümervertreterin der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB), betont Bures. Rail Cargo Austria (RCA), die Gütersparte der ÖBB, hat mit privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen zu kämpfen, deren Marktanteil am gesamten österreichischen Bahngüterverkehr derzeit bei rund 20 Prozent liegt. Vor allem im Transitverkehr über den Brenner verliert RCA Volumen an die Mitbewerber.
Einer Kapitalaufstockung bei den ÖBB durch den Bund steht die Ministerin positiv und gleichzeitig reserviert gegenüber. Die unzureichende Eigenkapitalausstattung bei den ÖBB ist teilweise hausgemacht: Massive Spekulationsverluste von annähernd 300 Millionne Euro und Steuernachzahlungen haben die Eigenkapitaldecke in den vergangenen Jahren stark belastet. (mf)