Bonn/Berlin. Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post macht Verdi mit einer Ausweitung von Warnstreiks weiteren Druck auf den Arbeitgeber. Ab Dienstag und in der Nacht zum Mittwoch seien die Beschäftigten in allen 83 Briefzentren aufgerufen worden, ihre Arbeit niederzulegen, teilte Verdi mit. Durch den bundesweiten Ausstand in der Postbearbeitung werde es bei der Zustellung deutschlandweit zu Verzögerungen kommen. Streiks gebe es außerdem in anderen Bereichen wie dem Fahrdienst und der Großkundenannahme. In den kommenden Tagen würden die Streikmaßnahmen fortgesetzt, hieß es.
Verdi fordert für die 140 000 Mitarbeiter eine Arbeitszeitverkürzung von 38,5 auf 36 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich. In der vierten Verhandlungsrunde hatte das Management ein Angebot vorgelegt, das Verdi aber strikt ablehnte. Daraufhin wurden die Verhandlungen abgebrochen. „Die Geschäftszahlen zeigen, dass es der Deutschen Post AG gut geht“, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis. Hintergrund ist die Gründung von 49 Gesellschaften in der Paketzustellung, die Verdi für zulässig hält. Als Entschädigung dafür fordert sie kürzere Arbeitszeiten. (dpa)