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Wie sehr trifft das russische Einfuhrverbot EU-Länder?

08.08.2014 13:45 Uhr
Wie sehr trifft das russische Einfuhrverbot EU-Länder?
Für das Agrarland Polen ist der russische Einfuhrstopp schmerzhaft
© Foto: Picture Alliance/PAP/Wojciech Pacewicz

Wie sehr sind EU-Länder vom russischen Einfuhrverbot betroffen? Die einzelnen Länder in der Übersicht.

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Moskau. Russland hat auf das Embargo reagiert und für ein Jahr Einfuhrverbote für zahlreiche Waren und Lebensmittel verhängt. Betroffen sind alle Länder, die im Ukraine-Konflikt Sanktionen gegen Moskau erlassen hätten. Doch welche Länder in der EU sind vom Einfuhrverbot wie stark betroffen? Die Antwort hält unsere nachfolgende Übersicht bereit:

POLEN: Für das Agrarland Polen ist der russische Einfuhrstopp schmerzhaft. Landwirtschaftsminister Marek Sawicki kündigte an, Klage bei der Welthandelsorganisation WTO einreichen. „Wir sind der Meinung, dass Russland sowohl beim Embargo gegen Polen wie auch beim Embargo gegen die EU internationales Recht gebrochen hat“, sagte er im Fernsehsender TVP. Bereits seit Beginn des russischen Embargos für polnisches Obst und Gemüse vor einer Woche führt Sawicki Gespräche über finanzielle Entschädigung mit der EU-Kommission.

ITALIEN: Italiens Wirtschaft und Politik befürchten wegen der russischen Sanktionen Hunderte Millionen Euro an Einbußen für den Agrar-Sektor des Landes. „Die Entscheidung der Regierung in Moskau wird zum Rückgang von etwa 25 Prozent unserer Exporte nach Russland führen“, schätzte Riccardo Monti, Chef des Außenhandelsverbandes ICE.Das Embargo drohe derzeit Agrargüter im Wert von etwa 183 Millionen Euro zu treffen. 2013 hat Italien nach Angaben des Statistikamtes Istat Agrargüter im Wert von etwa 700 Millionen Euro nach Russland exportiert, bei Gesamtausfuhren nach Russland in Höhe von mehr als zehn Milliarden Euro.

GRIECHENLAND: Die russischen Sanktionen treffen vor allem die griechischen Obst- und Gemüseproduzenten im Norden des Landes. Auch die Fischerei und die Produzenten von Joghurt und Fetakäse könnten schwere Verluste erleiden, wie der Verband der griechischen Exporteure mitteilte. Man bräuchte dringend einen „Alternativplan“, um die Produkte an andere Märkte zu leiten. Nach ersten Schätzungen könnten die griechischen Gemüse- und Obstexporteure Verluste in Höhe von 178 Millionen Euro erleiden. Die Gesamtexporte Griechenlands nach Russland betrugen im vergangenen Jahr 406 Millionen Euro.

SPANIEN: Spanien ist vergleichsweise stark von den russischen Sanktionen betroffen. Die Exporte von Agrarprodukten aus Spanien, die nun unter den russischen Importstopp fallen, machten im vorigen Jahr ein Volumen von etwa 400 Millionen Euro aus. Die spanischen Bauernverbände äußerten sich besorgt und verlangten Kompensationen von der EU. Die Entscheidung des Kreml trifft in Spanien besonders die Hersteller von Zitrusfrüchten, Kernobst, Tomaten, Paprika und anderem Gemüse.

LETTLAND und LITAUEN: Die lettische Regierungschefin Laimdota Straujuma rief die Letten auf, mehr einheimische Milch- und Fischprodukte zu kaufen. Dies würde den betroffenen Exportunternehmen helfen. Litauens Staatschefin Dalia Grybauskaite kritisierte Russland als „völlig unzuverlässigen und unberechenbaren Wirtschaftspartner“. Wirtschaftsminister Evaldas Gustas schätzte, dass die Handelssanktionen die litauische Wirtschaft 0,2 Prozentpunkte Wachstum kosten könnten.

DEUTSCHLAND: Auch deutsche Unternehmen und Landwirte müssen mit Einbußen rechnen. Der Umfang ist allerdings noch unklar. Von den Sanktionen seien deutsche Exporteure massiv betroffen, teilte der Bundesverband Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen mit. Insbesondere für hochwertig verarbeitete Lebensmittel sei Russland ein wichtiger Abnehmer. Nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbands hingegen wird der Boykott die deutsche Landwirtschaft nur begrenzt zusätzlich treffen. Produkte wie Obst und Gemüse sowie Geflügel- und Rindfleisch hätten für den deutschen Export nach Russland nur eine geringe Bedeutung. (dpa)

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KOMMENTARE


Dr. phil.Mikhailova Natalia

09.08.2014 - 17:31 Uhr

Endlich hat Putin eine richtige Antwort für die EU und USA gegeben.Die weiteren Schritte folgen bestimmt.


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