-- Anzeige --

Westhagemann: Elbvertiefung durch Schlick nicht gefährdet

30.09.2020 11:57 Uhr
Westhagemann: Elbvertiefung durch Schlick nicht gefährdet
Ausgebaggerter Schlick für Elbertiefung könnte bei der Insel Scharhörn verklappt werden
© Foto: Christian Charisius/dpa/picture-alliance

Hamburg hat im Hafen ein großes Schlickproblem. Die Hafenbehörde HPA sieht deshalb laut einer internen Präsentation sogar die Elbvertiefung in Gefahr.

-- Anzeige --

Hamburg. Die 800 Millionen Euro teure Elbvertiefung ist nach Angaben von Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) durch das große Schlickproblem im Hafen nicht gefährdet. „Die läuft termingerecht und ist auch im finanziellen Plan“, sagte der Senator am Dienstag in Hamburg. Auf die Frage, ob er eine Verkehrsfreigabe garantieren könne, sagte er: „Auf jeden Fall, ja.“

Zuvor hatte die Hafenbehörde HPA in einer internen Präsentation erklärt, dass 2021 „keine Verkehrsfreigabe für die neuen Solltiefen erfolgen“ könne, wenn das Problem der Verschlickung des Hafens nicht bald gelöst werde. Die Worte „keine Verkehrsfreigabe“ waren dabei nach einem Bericht der Wochenzeitung „Die Zeit“ fett gedruckt und unterstrichen.

„Diese Einschätzung wird nicht geteilt und es wird diese Verkehrsübergabe geben“, sagte Staatsrat Andreas Rieckhoff (SPD). Die Formulierung in der Präsentation mache sich die Behördenleitung nicht zu eigen. „Deswegen ist sie in der Vorlage, die tatsächlich Grundlage der Gespräche war, (...) dann auch nochmal geändert worden.“ Westhagemann betonte zudem, die Elbvertiefung habe mit dem Schlickproblem auch nichts zu tun.

Überlegungen für einen Plan B

Tatsächlich gebe es jedoch mit der Umweltbehörde abgestimmte Überlegungen für einen „Plan B“, nämlich den ausgebaggerten Schlick bei der Insel Scharhörn in unmittelbarer Nachbarschaft zum Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer am Rande des Fahrwassers zu verklappen, sagte Westhagemann. Dass das Forum Tideelbe - dort befassen sich Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, der Bund, Kreise, Kommunen und Verbände mit einer nachhaltigen Entwicklung der Tideelbe - bei den Überlegungen nicht eingebunden worden sei, liege daran, dass es nicht zuständig sei.

Hintergrund ist: Wegen sinkender Regenmengen führe die Elbe seit sieben Jahren immer weniger Wasser am Oberlauf, sagte Claudia Flecken, Leiterin des Bereichs Hafeninfrastruktur Wasser bei der HPA. Das führe dazu, dass die von der Nordsee mit der Flut in den Hafen gespülten Sedimente bei Ebbe nicht wieder hinausgetragen würden oder nachhaltig weggebaggert werden könnten. Habe der durchschnittliche Abfluss bis zum großen Hochwasser 2013 im Schnitt noch 700 Kubikmeter pro Sekunde betragen, liege er seither im Schnitt bei nur noch 487 Kubikmeter. Die Folge: Die Schlickmenge im Hafen nimmt zu. (dpa/eh)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Seefracht

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.