Rotterdam/Antwerpen. Das Containervolumen im Hafen von Rotterdam ist in den ersten neun Monaten des Jahres um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gefallen. Insgesamt wurden in Europas größtem Containerhafen 9,3 Millionen Tonnen TEU umgeschlagen. Eine Trendwende habe jedoch schon eingesetzt, teilte die Hafenbehörde von Rotterdam mit. In Europas zweitgrößtem Containerhafen Antwerpen stieg dagegen im gleichen Zeitraum das Containervolumen um vier Prozent. Laut Angaben der Hafenbehörde wurden in Antwerpen 7,5 Millionen TEU in den ersten neun Monaten des Jahres umgeschlagen. Der gesamte Güterumschlag stieg um 3,3 Prozent. Einen besonderen Grund für diese Entwicklung, die gegen den regionalen Trend läuft, nannte die Hafenbehörde nicht.
Hanjin-Krise bleibt nicht ohne Folgen
In Rotterdam dagegen nahm auch das gesamte Gütervolumen ab. Es lag um 1,9 Prozent niedriger als in den ersten neun Monaten des Vorjahres ab. Am stärksten war der Rückgang bei Kohle (minus 10,3 Prozent) sowie Stahl und Schrott (minus 8,5 Prozent). Anlass zur Besorgnis sieht man in Rotterdam jedoch nicht. Denn sei in den ersten fünf Monaten des Jahres das Containervolumen immer unter dem Niveau des Vorjahres geblieben, hätte es seit Juni stets über dem Aufkommen von 2015 gelegen. Und das trotz der Probleme der südkoreanischen Großreederei Hanjin. Der Zahlungsaufschub von Hanjin habe dazu geführt, dass dem Hafen schätzungsweise ca. 30.000 TEU entgangen seien, teilte die Hafenbehörde Rotterdam mit.
Die Behörde erwartet, dass der Aufwärtstrend im letzten Jahresquartal anhalte. Grund für diese Annahme seien die für Rotterdam günstigen Fahrpläne der neuen Allianzen und die weiteren Entwicklung der Terminals auf der 2. Maasvlakte. „Wir hoffen, im gesamten Jahr 2016 in die Nähe des Umschlags im Rekordjahr 2015 zu gelangen”, teilte Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam, bezogen auf den Gesamtgüterumschlag des Hafens mit.
Die Situation in Rotterdam spiegele die gesamte Entwicklung im Frachtaufkommen der Seehäfen zwischen Hamburg und Le Havre wider. Im ersten Halbjahr 2016 sei der Güterumschlag dort um 15 Prozent zurückgegangen. Verantwortlich dafür sei vor allem die gesunkene Nachfrage der metallverarbeitenden Industrie gewesen. (kw)