Weihnachtsbäckerei der Spezialitäten

Äußerst gut gelaunt treffen wir die Schwarzmüller-Geschäftsführer, den Oberpfälzer und CEO Roland Hartwig und den Hanseaten und CSO Michael Weigand, im Hauptwerk Hanzing. Kurz vor Weihnachten präsentieren sie eine Auswahl ihrer "Feinbäckerei". Dabei schätzt der deutsche Markt vor allem Kipper und Planensattel, dazu verstärkt Tieflader, Schubboden und Tanksattel. Zu "verkosten" waren neben einem Vierkammer-Alutanksattel ein Ultralight-Mega-Curtainsider, ein ausziehbarer Tieflader und ein Rungenholzanhänger. Alle eint die saubere Verarbeitungsqualität. Um die vorweihnachtliche Völlerei nicht zu unterstützen, boten die beiden zusammen mit Produktmanager Hannes Rutter eher "leichte Kost": Der Vierkammer- Alu-Tanksattel für 40.900 Liter Fassungsvermögen bleibt dank gezieltem Leichtbau (getrennte Schränke, Bartec-Peilstabmesssystem, Vollalubauweise, nur eine Sattelstütze) mit 4950 Kilo ganz knapp unter der magischen Fünf-Tonnen-Marke. Die Seitenklappen sind pneumatisch unterstützt und rasten mit einem leisen Zischen satt in die Endposition. "Das ist Premium - wir achten wie die Pkw-Hersteller auch auf die Geräusche beim Öffnen und Schließen der Türen", scherzt Hartwig. Ebenfalls kein Gramm zu viel trägt der knapp sechs Tonnen wiegende, gut ausgestattete Ultralight-Mega auf den gewichtsoptimierten, gelochten Rippen. Darum sattelt man hier auch den "hohen", da leichteren 80er-Rahmenhals auf. Ergibt 2945 Millimeter Ladehöhe und rund 2,79 Meter seitliche Einladehöhe, sofern man das Dach nicht anhebt. Dort empfiehlt Schwarzmüller das beim Vorführer verbaute Versus-Verdeck mit Omegaprofilen, das laut Produktmanager Hannes Rutter den Vorteil hat, dass sich die Omega-Profile aus Kunststoff auch bei Kälte noch etwas "strecken" können, wenn abgesattelt wird. Denn dann sinkt die Front minimal ab, was den Dachbereich etwas "längt". Außerdem verfügt das Verdeck über das lichtdurchlässige integrierte Aramidgewebe, das Abspannseile überflüssig macht, die bei hohen Frachten oder Öffnen und Schließen des Daches gern im Weg sind. Gehoben wird es hydraulisch um bis zu 400 Millimeter mit Liftmaster-770-Eckrungen. Letztere sowie die Stirnwand bestehen aus Gewichtsgründen komplett aus Alu. Den unteren Stirnwandbereich schützt ein 650 Millimeter hohes verzinktes Stahlblech. Darüber schließt eine Alu-Hohlprofilwand an, die von den angeschraubten Alu-Ecksäulen eingefasst ist. Im Falle eines Falles erleichtern die Schrauben die Demontage. Erwähnenswert sind die großen und gut zur Hand liegenden Pommier-Griffe und der breite Tritt der Einstiegsleiter. Wenn man jetzt noch einen Haltgriff hätte, müsste man sich nicht an der hinteren Ecksäule in den Trailer ziehen. Große Fortschritte bei der Verkabelung Gut zu öffnen ist auch die seitliche Schiebeplane mit eingeschweißten Gurtverstärkungen. Drei Rollen im Oberwagen sorgen für leichtes Handling. Unten gibt es Abdichtungen für den Lochaußenrahmen, der hier senkrecht steht, während viele Mitanbieter mittlerweile schräge Ausführungen verbauen. Der senkrecht stehende Rahmen hat den Nachteil, dass man die Gurthaken nicht so gut einhängen kann, vor allem, wenn unten eine Stecklatte aufliegt. Dafür spart man sich die unterschiedliche Winkelbeweglichkeit beim Zurren. Unten schützt das Heck ein verzinkter Stoßfänger, der einige Zentimeter über den Aspöck-LED-Rückleuchten steht und separat demontiert werden kann. Einen großen Schritt tat Schwarzmüller bei der Verkabelung, die jetzt sauber und klar gekennzeichnet ausgeführt ist. Fett oder in dem Fall besser multifunktional "herausgebacken" ist der dreiachsige gekröpfte Telesattel, dessen Plateaus 3950 plus 9620 Millimeter messen. Auch er ist sauber verarbeitet und kann um maximal vier Meter ausgezogen werden, wobei die Rastpunkte laut Rutter frei wählbar sind. Der Kunde wählte 1100, 2100, 2600, 3450 und 4000 Millimeter. Dazu kommt der 3070er-Rastpunkt für 40-Fuß-Container im Tiefbett. Außerdem verstärkte man die Version für Baustofftransporte, sodass 20 Tonnen auf fünf Meter geladen oder zusammengefahren 20 Tonnen schwere Maschinen gefahren werden können. Am Heck erleichtert zudem eine 15 Grad-Abschrägung über 500 Millimeter Länge das Aufladen von Maschinen mit wenig Bodenfreiheit. Individuell konfigurieren kann man auch die Zurrringe und -pilze. Interessant sind hier auch die Stahl-Rammpuffer an den Mittelstützen zum Schutz der Brems-, Luft-, und Elektroanschlüssen bei einer Schiffsverladung. Die Luftfederung mit Hub- und Senkeinrichtung erlaubt rund 200 Millimeter. Dazu kommt die automatische Einstellung auf programmiertes Fahrniveau ab 15 km/h. Bodenseitig begnügte sich der Kunde mit einem 35er-Fichten-Weichholzboden, der aber sauber verarbeitet und versiegelt wurde. Dafür gönnte er sich eine Spritzverzinkung am Rahmen. So ausgestattet kommt der multifunktionale Tieflader auf 9,3 Tonnen. Aus dem Wald duftet es nach einem frischen zweiachsigen Drehschemel-Holzrungentrailer, zwillingsbereift vorne und hinten, der mit 4,2 Tonnen eher zu den stabilen und nicht ganz leichten Vertretern seiner Gattung gehört. Riesige regionale Unterschiede im Holz Bei ihm fällt am stärksten ins Auge, das Schwarzmüller auch Serien baut und im Holzsegment sozusagen zu den "Großen" gehört: Denn alle Teile sind so weit wie möglich geschraubt, es gibt keine wilden Schweißnähte und die Verkabelung ist sauber ausgeführt. Die Naxtra-Stahlrahmenschweißkonstruktion ist vorne leicht gekröpft und der Rahmen wurde im Vorderachsbereich nach unten gezogen für einen geklemmten Rungenstock. Außerdem wurde die Rahmenkonstruktion so ausgelegt, damit die Rungenstöcke auf 1,4 Meter zusammengefahren werden können. Optional kann man hier tief in die regionalen Spezialitäten einsteigen: Denn oberösterreichische Holzchauffeure ordern ganz andere Autos als Salzburger, Tiroler, Oberbayern oder Oberpfälzer. Das bezahlbar und hochwertig darzustellen, macht für die Bäcker in Hanzing den Reiz aus. Mehr zum Thema finden Sie unter Lkw-Anhänger www.verkehrsrundschau.de/dossiers