Oranienburg. Die Bergung einer 250-Kilogramm-Bombe in Oranienburg sorgt erneut für erhebliche Einschränkungen bei der Schifffahrt. Wie eine Sprecherin der Stadt sagte, wurde am Montag die Oder-Havel-Wasserstraße für mindestens vier Wochen gesperrt. „Wir hoffen, dass die Entschärfung bis Weihnachten erfolgen kann.“ Untersuchungen hatten ergeben, dass es sich bei dem im Oktober entdeckten Verdachtsfall - in vier Meter Tiefe im Erdreich - um eine explosive Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg handelt. Nach Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Eberswalde ist damit die Hauptwasserstraße von Norden und Osten nach Berlin und umgekehrt wieder gesperrt. Betroffen sind die Güter-, Ausflugs- und Freizeitschifffahrt auf der Havel.
Die Bombe befindet sich laut Stadtverwaltung an einer Stelle in einer Kleingartenanlage, wo schon im Juli 2019 zwei Weltkriegsbomben amerikanischer Bauart erfolgreich entschärft werden konnten. Diesmal liege der Blindgänger aber dichter am Wasser, erläuterte die Stadtsprecherin. Zunächst wurde ein kleinerer Sperrkreis eingerichtet, von dem die Oder-Havel-Wasserstraße aber schon betroffen ist. Jetzt werde ein exakter Zeitplan erarbeitet, in dem auch der Zeitpunkt für eine Entschärfung festgelegt werden soll.
Möglicherweise weitere Blindgänger nahe des Wasserwegs
Im Juli wurde zur Entschärfung ein Sperrkreis von 1000 Metern im Radius eingerichtet und rund 5100 Menschen mussten zeitweise ihre Wohnungen und Arbeitsstellen verlassen. Wie die Stadtsprecherin weiter sagte, sei noch nicht klar, ob dies der letzte Blindgänger in der Nähe des Wasserweges sei: „Die systematische Suche ist noch nicht abgeschlossen.“
Für Freizeitkapitäne und Charterboote aus Berlin und großen Teilen Brandenburgs war der direkte Weg zur Mecklenburgischen Seenplatte damit nur vier Tage in diesem Jahr geöffnet. Wegen erheblicher Bauverzögerungen war die Schleuse Zaaren bei Templin sieben Monate länger als geplant geschlossen und erst am 7. November für den Monat November mit Wärtern wieder in Betrieb genommen worden. (dpa/sn)