Was plant Panalpina in der Frischelogistik?

Panalpina hat im vergangenen Geschäftsjahr sein Engagement in der Frischelogistik mit mehreren Übernahmen deutlich ausgebaut. Wie schlug sich dieses Engagement in der Frischelogistik im Geschäftsjahr 2017 in Ihren Zahlen nieder? Die Firmen, die wir letztes Jahr akquiriert haben, werden 2018 schätzungsweise umgerechnet 21,3 Millionen Euro zum Bruttoertrag und etwa umgerechnet 1,7 Millionen Euro zum Betriebsergebnis beisteuern. Das gesamte Frischwarengeschäft macht heute global rund zehn Prozent von Panalpinas Luftfrachtvolumen aus. Im Bereich Frischelogistik übernahmen wir 2017 in Kelsterbach Teile der Cool Chain Group, in Belgien die Firmen Adelantex und AD Handling, in den Niederlanden Interfresh Airfreight und in Kenia Air Connection. 2015 war es in Kenia die Firma Airflo. Welche Umsatz- und Wachstumsziele peilt Panalpina bis 2020 in der Frischelogistik an? Wir haben uns sehr ambitionierte Ziele gesetzt. So werden wir bis zum Jahr 2020 unseren Service in diesem Segment in doppelt so vielen Ländern wie heute anbieten, also in 40 bis 50 Ländern. Die Frischelogistik wird also einen signifikanten Anteil am Mengenvolumen, Bruttoertrag und EBIT der Panalpina haben. Ziel ist: Wir wollen in der Frischelogistik die weltweit bevorzugte Anbieterin für zuverlässige End-to-End-Lösungen werden. Und genau diese werden im Zeitalter des E-Commerce immer wichtiger. Wie viele Franken und in welche Bereiche werden Sie nun investieren? Zum Investitionsvolumen äußern wir uns offiziell nicht. Weltweit gesehen gibt es aber vereinzelt noch Regionen, wo wir weiße Flecken haben, etwa in Asien. Dort ist es durchaus vorstellbar, dass wir Investitionen tätigen. Gerade China gewinnt als Absatzmarkt stark an Bedeutung. Viele Frischeartikel werden beispielsweise von Kenia nicht mehr nach Europa, sondern verstärkt nach China gehen. Dafür wird Europa zunehmend aus anderen aufstrebenden Märkten wie Uganda oder Aserbaidschan beliefert werden. Mit solchen Entwicklungen gehen wir mit. Wie wichtig ist für Sie in der Frischelogistik der deutsche und europäische Markt? Sehr wichtig. In Europa gibt es viele interessante Import- und Exportmärkte, auf der Exportseite, beispielsweise Norwegen, Spanien, Frankreich oder Italien, aber auch Länder wie Serbien oder Schottland. Man muss sich indes von der Idee verabschieden, dass sich bestimmte Dinge nur mit einer Länderstrategie lösen lassen. Wir verfügen weltweit über Hubs, die wir logistisch sinnvoll miteinander verknüpfen. Sind hier Zukäufe für Sie in Deutschland ein Thema? Unser vorrangiges Ziel ist es, operativ in der Frischelogistik zu wachsen. Wobei wir Akquisitionen in Deutschland nicht ausschließen. Wenn sich eine interessante Gelegenheit bietet, sagen wir nicht Nein. Oft interessant sind für uns, wie die Zukäufe im letzten Jahr zeigen, mittelständische und inhabergeführte Betriebe. Investieren Sie in der Frischelogistik auch verstärkt in eigene Trailer und Aufbauten? Nein, das werden wir mit Sicherheit nicht tun! Wir setzen hier, wie im Overland-Segment auch, auf die Zusammenarbeit mit qualifizierten Transport- und Speditionspartnern, die wir in unsere Lieferketten integrieren. Wir könnten uns aber vorstellen, die Synergien im Landverkehr und in der Frischelogistik stärker zu nutzen. Auf der Fruit Logistica haben Sie eine Produktoffensive in diesem Geschäftsfeld angekündigt. Was planen Sie konkret? Noch ist da nichts spruchreif. Einerseits geht es um neue Sammelcontainerdienste für Frischwaren in der Seefracht. Andererseits um die Frage, wie das ganze Frischesegment im Zeitalter von E-Commerce eine zuverlässige Lieferkette aufbauen kann. Panalpina strebt in die Frischelogistik Als See- und Luftfrachtspedition ist Panalpina Welttransport weltweit bekannt. Nun hat das Schweizer Unternehmen das Geschäftsfeld Perishables (Frischelogistik) für sich entdeckt und hat deshalb im Jahr 2017 verschiedene Unternehmen in diesem Segment in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Kenia übernommen. Auf der Messe Fruit Logistica in Berlin kündigte Panalpina zudem eine Produktoffensive an. eh

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