Utrecht. Die niederländischen Gewerkschaften FNV und CNV haben bei DHL Express Niederlande mit ersten Warnstreikaktionen begonnen, um die Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag wiederzubeleben. An verschiedenen Standorten von DHL ließen die Gewerkschaften Karten von DHL-Beschäftigten ausfüllen, auf denen sie ihre Forderungen für den Tarifvertrag formulierten. Die Karten wurden an die DHL-Direktion geleitet, teilte FNV mit.
Die Aktionen könnten schnell ausgeweitet werden und zu richtigen Arbeitsniederlegungen führen, heißt es seitens der Gewerkschaften. Sie beklagen, dass es bei den seit Monaten laufenden Tarifverhandlungen für die 1200 Mitarbeiter von DHL-Express und den DHL-Mitarbeitern am Amsterdamer Flughafen Schiphol keine Fortschritte gibt. Das bislang letzte Angebot von DHL, das eine Lohnerhöhung um 2,5 Prozent vorsieht, sei unzureichend.
Die Gewerkschaften selbst fordern unter anderem eine Lohnerhöhung von 7,2 Prozent in den kommenden zwei Jahren. Pro Mitarbeiter soll DHL einmalig 300 Euro für Fortbildungsmaßnahmen zur Verfügung stellen. Außerdem wollen die Gewerkschaften, dass wieder mehr Mitarbeiter in sicheren Beschäftigungsverhältnissen arbeiten. Ihr Anteil müsse auf mindestens 80 Prozent steigen.
Laut Arbeitnehmervertreten könne sich DHL das durchaus leisten, dem Unternehmen gehe es gut. Das Transportvolumen steige, neue Kunden kämen hinzu, Investitionen würden getätigt. Der deutsche Mutterbetrieb habe die Dividende der Aktien für 2016 um 23 Prozent angehoben. Für die Arbeitnehmer habe der Arbeitsdruck zugenommen. „Sie wollen jetzt ihren Anteil an dem Erfolg und eine Entschädigung für die härtere Arbeit”, sagte Reinier Stroo, Chef der FNV-Unterabteilung Transport & Logistiek.
Der bislang letzte gültige Tarifvertrag zwischen DHL-Express und den Gewerkschaften war vor fast eineinhalb Jahren ausgelaufen. (kw)