Budapest. Der ungarische Transport- und Logistikdienstleister Waberer’s International hat im vergangenen Geschäftsjahr mehr verdient als 2014. Nach Unternehmensangaben kletterte der Ertrag vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) um 3,1 Prozent auf 69,3 Millionen Euro. Der Nettogewinn belief sich demnach trotz schwieriger Rahmenbedingungen im europäischen Straßengüterverkehr auf 12,4 Millionen Euro – ein Plus von 12,1 Prozent. Der Umsatz sei im Vergleichszeitraum um 5,3 Prozent auf 522,5 Millionen Euro gestiegen, hieß es in einer Pressemitteilung am Dienstag.
Zu schaffen machten Waberer’s International in 2015 die Auswirkungen der Flüchtlingskrise. Als Beispiele nannte das Unternehmen die Mehrkosten aufgrund von Verzögerungen und Umwegen infolge von Grenzschließungen und temporären Grenzkontrollen im Schengenraum. Ein weiteres Problem seien die Überkapazitäten im Frachtgeschäft gewesen, die durch die EU-Wirtschaftssanktionen gegen Russland entstanden sind. Als Gegenmaßnahme verbesserte das Unternehmen eigenen Angaben zufolge die Auslastung seiner Lkw-Flotte und senkte den Spritverbrauch.
Der Fuhrpark der Ungarn umfasst mittlerweile 3430 Fahrzeugkombinationen. 180 Einheiten seien 2015 neu hinzugekommen (+5,6 Prozent), teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Lkw-Flotte legte im vergangenen Jahr mehr als 422 Millionen Kilometer auf Europas Straßen zurück. Zu den wichtigsten Märkten von Waberer’s International zählten Deutschland, Italien, Frankreich, Ungarn, Großbritannien und Spanien.
Das vergangene Geschäftsjahr hat der Komplettladungs-Spezialist zudem genutzt, um sein Netzwerk weiter auszubauen. Seit März beziehungsweise September 2015 ist Waberer’s International mit eigenen Büros in Italien und den Niederlanden vertreten. Zuletzt hatte das Unternehmen Anfang März in Hüth bei Köln eine deutsche Tochtergesellschaft gegründet. (ag)