Stuttgart/Berlin. Der Vorschlag des Bundesverkehrsministeriums, um die Gäubahn leistungsfähiger zu machen, kostet mindestens 2,1 Milliarden Euro. Schneller von Stuttgart nach Zürich mit besseren Anschlüssen entlang der gesamten Strecke: Dieses Ziel erreiche man durch den leistungsstarken Ausbau, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Steffen Bilger (CDU), am Donnerstag, 4. März, in Berlin. „Die Wirtschaftlichkeit ist nun nachgewiesen.“
Die Modernisierung der Strecke wird seit Jahrzehnten diskutiert und sieht auch einen Anschluss an den Flughafen Stuttgart vor. Dafür ist ein Tunnel notwendig. Das Bundesverkehrsministerium will nun laut Mitteilung mit der Deutschen Bahn die finanzielle Abgrenzung zum Projekt Stuttgart 21 klären und die Voraussetzungen für eine Planungsaufnahme abstimmen. Ziel sei es, die Planungen des neuen Konzepts so schnell wie möglich zu beginnen.
Finanzierung soll vom Bund kommen
Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sagte: „Wir würden es sehr begrüßen, wenn es beim Ausbau der Gäubahn endlich vorangeht.“ Dabei dürfe es nicht zu Verzögerungen bei der Anbindung der Gäubahn an den Knoten Stuttgart und an den Flughafen kommen. Die Finanzierung werde vom Bund kommen müssen. „Wir erwarten, bald erläuternde Unterlagen zu bekommen, um das Vorhaben und seine verkehrliche Wirkung besser einschätzen zu können.“ Aus Hermanns Sicht gehe es aber nicht, so viel Geld auszugeben und – wie im Gutachten vorgesehen – die beiden großen Städte Böblingen und Singen zu umfahren.
Die CDU-Landtagsabgeordneten Nicole Razavi und Thomas Dörflinger erklärten hingegen, jetzt sei gutachterlich festgestellt, dass der Ausbau der Gäubahn mit einem langen Tunnel wirtschaftlich sei. Ein Ausbau der Gäubahn soll die Fahrzeit zwischen Stuttgart und Zürich von aktuell drei Stunden verkürzen. Außerdem sollen der steigende Güterverkehr aufgefangen und die Straßen entlastet werden. Der Ausbau kommt aber seit Jahren nur langsam voran. (dpa)
Deutscher Bahnkundenverband Baden-Württemberg