Berlin. Auf einer Fachkonferenz zum europäischen Schienenverkehr hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Bedeutung der Bahn für die europäischen Klimaziele betont. „Unsere Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität sieht eine Reduzierung der verkehrsbedingten Emissionen um 90 Prozent bis 2050 vor“, sagte von der Leyen in einer Videobotschaft an die Teilnehmer. Dazu brauche es unter anderem eine Verdopplung des Hochgeschwindigkeits-Zugverkehrs bis 2030 sowie eine Verdreifachung bis 2050. Auch der Schienengüterverkehr müsse bis 2030 um mindestens 50 Prozent wachsen und sich bis 2050 verdoppeln.
„Für diese Meilensteine wird die Kommission noch in diesem Jahr einen Aktionsplan vorlegen“, kündigte von der Leyen an. Darin gehe es um die Förderung des Schienenpersonenfernverkehrs. „Und wir werden prüfen, was wir vonseiten der Kommission tun können, um neue Nachtzugverbindungen zu ermöglichen.“ Nachtzüge hätten ein enormes Potenzial, um mehr Fahrgäste für die Eisenbahn zu gewinnen. Sie seien zudem eine Alternative zu Kurzstreckenflügen und dem Autoverkehr.
Bei der Konferenz diskutierte die Bahnbranche gemeinsam mit Vertretern beteiligter EU-Länder über künftige Verbindungen und dafür notwendige Infrastrukturvorhaben. Unterzeichnet wurde unter anderem eine Erklärung Deutschlands, Tschechiens und Österreichs für den bis in die 2030-er Jahre geplanten Ausbau der Verbindung Berlin-Dresden-Prag-Wien. Scheuer betonte, angestrebte europäische Taktfahrpläne seien zusammen mit dem hierzulande geplanten „Deutschlandtakt“ zu sehen – eines bis 2030 geplanten Systems mit besser abgestimmten Umsteige-Verbindungen. (dpa/ja)