Ulm. Ein Blick auf den europäischen Transportmarkt verdeutlicht laut Transporeon aktuell das weiterhin geringe Wirtschaftswachstum. Wie der Frachtenbörsen-Betreiber jetzt mitteilte, sei die Kapazität für Straßentransporte im Oktober gegenüber September um 15 Prozent gestiegen. Auch im Vergleich zum Vorjahr fiel das Angebot an freiem Frachtraum demnach im Oktober um 15 Prozent größer aus. Die Transportpreise seien hingegen nur leicht um 1,5 Prozent gesunken – von 104,5 auf 102,9 Indexpunkte. Die Transportpreise waren der Mitteilung zufolge um 6,5 Prozent niedriger als im Oktober des vergangenen Jahres.
Das alles geht aus den aktuellen Auswertungen des Online-Services Transport-Market-Monitor (TMM) hervor, die von dem Beratungsunternehmen Tim Consult anonymisiert auf Basis realer Transportdaten aus dem Spotmarkt der Transporeon-Plattformen erstellt werden.
Marktentwicklung im Herbst folgt dem Vorjahr
Insgesamt folgte die Entwicklung der Transportmarktpreise und -kapazitäten im September und Oktober 2019 gemäß dem Transport Market Monitor dem Trend des Vorjahres. „Die saisonal üblichen Schwankungen sind dieses Jahr schwächer ausgefallen. Zudem lässt sich der Kapazitätszuwachs insbesondere auf leer bleibende Lkw-Ladeflächen in der Chemie- und Automobilindustrie sowie im Stahl- und Metallsektor zurückführen“, sagt Oliver Kahrs, Geschäftsführer von Tim Consult, einem Tochterunternehmen von Transporeon.
Besonders stark fiel nach seinen Angaben der Anstieg der tagesaktuell am Spotmarkt angebotenen Transportkapazität bei verladenden Unternehmen der Chemiebranche aus. Dort habe er in diesem Oktober bei fast 40 Prozent gelegen.In Deutschland befinde sich die chemisch-pharmazeutische Industrie bereits seit Herbst 2018 in der Rezession. Als Gründe hierfür werden die Rückgänge im Welthandel und Schwierigkeiten in wichtigen Abnehmerbranchen. „Ein Sektor, in dem der Anstieg der verfügbaren Transportkapazität im Oktober ebenfalls starke 15 Prozent betrug“, sagte Kahrs. In der Stahl und Metall verarbeitenden Industrie belief sich das Plus an freiem Frachtraum demzufolge auf rund zehn Prozent. (ag)