Münster. Auf den Ruhrgebietskanälen hat 2011 ein Rückgang im Gütertransport stattgefunden. Das teilte die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes am Donnerstag in Münster mit. Demnach sank der Gütertransport auf dem Wesel-Datteln-Kanal (WDK) um rund 4 Prozent und auf dem Rhein-Herne-Kanal (RHK) sogar um 8 Prozent. Auf der Südstrecke des Dortmund-Ems-Kanals (DEK) stellte die WSV demgegenüber nur leichte Rückgänge von 1,5 Prozent fest. Für den Kanalbereich lagen die Daten der Wasser- und Schifffahrtsdirektion West (WSD West) aus dem verwaltungseigenen Abgabenerhebungsprogramm vor, nach denen die Verkehrszahlen für 2011 ermittelt wurden.
Die Ursachen für den Rückgang seien im Wesentlichen witterungsbedingt, so die WSD West. Für den WDK und den RHK spielten die Wasserstände auf dem Rhein eine nicht unerhebliche Rolle. Ungeachtet dieser Rückgänge hätten die transportierten Gütermengen mit 17,3 Millionen auf dem WDK, 13,8 Millionen auf dem RHK und 12,2 Millionen Gütertonnen auf der DEK-Südstrecke nach wie vor ein sehr hohes Niveau im Bundesgebiet erreicht und lägen nach wie vor über den Zahlen des Krisenjahres 2009.
Güterverkehr im westdeutschen Kanalgebiet wächst
Erfreut zeigte sich die WSD über den Containerverkehr im westdeutschen Kanalgebiet. An der Schleuse Dörpen habe sich der Containerverkehr vom DEK kommend zum Abzweig Küstenkanal gegenüber 2008 und 2009 nahezu verdoppelt und mit 24.500 TEU (Standardcontainer) das höchste Ergebnis der letzten zehn Jahre erreicht. Im Ruhrgebiet falle der seit drei Jahren anhaltende Anstieg der Containerverkehre auf dem WDK und dem RHK mit dem Ziel- und Quellverkehr Dortmund auf.
Niederrhein
Nach Informationen des Statistischen Bundesamtes spiegelten die Verkehrszahlen für das gesamte deutsche Wasserstraßennetz die Tendenzen im westdeutschen Kanalgebiet wider. Die Güterbeförderung auf dem gesamten deutschen Wasserstraßennetz habe in den ersten zehn Monaten des Jahres 2011 mit 188,7 Millionen Gütertonnen um etwa 1,5 Prozent unter dem Vorjahresergebnis gelegen.
Demgegenüber zeige der Containerverkehr auch in der Gesamtbetrachtung Zuwächse von 1,6 Prozent und liegt bei 1.877.600 TEU. Diese Tendenzen ließen sich auch auf die Verkehrsentwicklung des Niederrheins übertragen. Berücksichtigt werden müssten noch die Auswirkungen des Niedrigwassers im November. Fest stünde, dass der Rhein auch weiterhin seine Position als verkehrsreichste Wasserstraße behaupten werde. Eine genauere Analyse der Verkehrsentwicklung 2011 soll der Verkehrsbericht 2011 der WSD West bringen, der Mitte des Jahres erscheinen soll. (jko)