München. Die Angst vor der Rezession geht wieder um. Doch entspricht das derzeitige Klima auch der tatsächlichen Entwicklung? Oder haben die Skeptiker hierzulande derzeit nur die Meinungshoheit? In einer Online-Serie hat die VerkehrsRundschau die einzelnen Verkehrsträger genauer unter die Lupe genommen. Heute: Die Binnenschifffahrt.
Ein schwieriges Jahr für die Binnenschiffer
Die Binnenschifffahrt ist das Sorgenkind unter den Verkehrsträgern, weil sie die einzige ist, bei der die Verkehrsleistung seit den 90er-Jahren gesunken ist. Dieser Trend schien die letzten zwei Jahre gestoppt. Doch im laufenden Jahr müssen die Binnenschiffer bis einschließlich Juli ein Minus von 1,7 Prozent bei der Verkehrsleistung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verkraften. Besser sieht es bei der Transportmenge aus (plus 1,7 Prozent).
Die Commerzbank-Analysten sagen der Binnenschifffahrt für 2014/2015 bei der Verkehrsmenge eine Zunahme von 1,0 Prozent pro Jahr voraus. „Ein wichtiger Treiber im Güterverkehr – der Onlinehandel – geht an der Binnenschifffahrt vorbei“, nennt Branchenanalyst Gronemeier einen Grund für das bescheidene Plus.
VR-Fazit: Erzielen die Binnenschiffer 2014/2015 wieder einen Zuwachs, wäre das schon ein Erfolg. Langfristig jedoch stehen die Chancen gar nicht so schlecht: Denn setzt Rotterdam die Vorgabe um, mehr Güter mit Schiff aus dem und zum Hafen zu befördern, könnte das für mehr Verkehr auf der wichtigsten Wasserstraße Europas – dem Rhein – sorgen. (cd)