Paris. Den „festen Willen“ der Regierung zum Bau des geplanten Seine-Nordeuropa-Kanals (SNE) hat Premierminister Manuel Valls Ende September bei einem Besuch im nordfranzösischen Arras bekundet. Das Projekt sei für Frankreich und den Norden des Landes von großer wirtschaftlicher Bedeutung, sagte er, und kündigte ein entsprechendes Finanzierungsersuchen in Brüssel an. Es solle bis spätestens Februar kommenden Jahres vorliegen und sehe eine Kostenbeteiligung seitens der Union in Höhe von 40 Prozent im Rahmen des EU-Programms „Connecting Europe“ (CEF) für die Jahre 2014 bis 2020 vor. Die Kosten für das Projekt werden zurzeit auf 4,5 bis 4,8 Milliarden Euro geschätzt.
Laut Valls ist beabsichtigt, mit dem Bau des Kanals 2017 zu beginnen und ihn bis 2023 zu vollenden. Bei der Interessengemeinschaft „Association Seine Nord Europe“ lösten die Ankündigungen des französischen Premierministers Genugtuung aus, ebenso bei den Repräsentanten der Flussschifffahrt, der Logistikbranche und der Industrie sowie beim Verladerverband AUTF und dem Gewerbeverband TLF (Transport et Logistique de France).
Das milliardenschwere Kanalprojekt „à grand gabarit“ (für den Großschifffahrtsverkehr geeignet) soll den Seehafen Le Havre und das Pariser Becken mit den Benelux-Ländern verbinden und ist über eine Länge von 106 Kilometern zwischen Compiègne (Oise) und dem Kanal Dunkerque-Escaut im Norden Frankreichs geplant. (jb)