Berlin. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat seinen bisherigen beamteten Staatssekretär Klaus-Dieter Scheurle als neuen Chef der Deutschen Flugsicherung (DFS) vorgeschlagen. Die persönliche und fachliche Qualifikation Scheuerles werde von Niemand in Frage gestellt, hob der CSU-Politiker während eines Pressegesprächs hervor. Scheuerle wechselt somit vom Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden zum Unternehmenschef der DFS. Dies stehe nicht im Gegensatz zu den Leitsätzen guter Unternehmensführung, sagte Ramsauer. Nur der umgekehrte Fall, also der Wechsel aus dem Vorstand in den Aufsichtsrat werde kritisch gesehen. Scheuerle war als Staatssekretär bislang auch Vorsitzender des DFS-Aufsichtsrates.
Die Berufung eines neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung der bundeseigenen Flugsicherung wird notwendig, weil der bisherige Chef, Dieter Kaden, nach 20 Jahren im Amt altersbedingt zum Ende des Jahres in den Ruhestand tritt. Der SPD-Fraktionsvize Florian Pronold betonte, die Personalie habe „einen ganz faden Beigeschmack“. Es sei „offenbar ein Hauptbestreben des Hauses Ramsauer, Parteifreunde mit lukrativen Posten zu versorgen“. Bündnis90/Die Grünen hatten moniert, Scheuerle habe als Staatssekretär an der Ablösung des Vorstandschefs mitgewirkt, dessen Posten er jetzt übernehmen solle. Als Nachfolger Scheurles ist Michael Odenwald im Gespräch, derzeit Leiter der Zentralabteilung des Bundesverkehrsministeriums. (jök).