Bonn/Berlin. Nach dem Ende eines harten Arbeitskampfes Anfang Juli droht bei der Deutschen Post erneut Ärger. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi will sich das Unternehmen aus der gesetzlichen Verpflichtung, einmal am Werktag Post und Pakete zuzustellen, langsam zurückziehen. „Es droht der Wegfall der Montagszustellung, das ist keine Lappalie“, warnte ein Verdi-Sprecher am Dienstag. Bei einer Sitzung des Briefvorstands sei das Thema angesprochen worden, doch das Unternehmen habe keinerlei „Unrechtsbewusstsein“ gezeigt. Auf die Zustellung am Montag entfallen nach Unternehmensangaben durch das Wochenende nur 5 Prozent des gesamten Volumens einer Woche.
Ein Postsprecher wies die Darstellung von Verdi zurück. „An der Sechs-Tage-Zustellung ändert sich nichts“, betonte er. Zuvor hatten die „Stuttgarter Nachrichten“ (Dienstag) berichtet, dass die Post in den Sommerferien am Montag Zustellbezirke zusammenlege und Beschäftigten so die Möglichkeit geben wolle, Überstunden abzubauen oder Urlaub nachzuholen, der unter anderem im Zuge der Streiks aufgelaufen war. Die Post sprach von einem ganz normalen Vorgehen und einer eingeübten Praxis in den Betrieben. In der klassischen Ferienzeit Urlaub zu nehmen, sei üblich. (dpa)
Ingo Knatz