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Verdi: Bundesweiter Amazon-Streik am „Black Friday“

24.11.2017 10:55 Uhr
Streik bei Amazon
Anlässlich des „Black Friday“ hat Verdi zu Streiks an den sechs großen Amazon-Standorten aufgerufen
© Foto: Picture Alliance/dpa/Uwe Zucchi

Angesichts des erhöhten Arbeitspensums zum „Black Friday“ kritisiert die Gewerkschaft erneut die schlechten Arbeitsbedingungen bei Amazon und fordert daher Verhandlungen über einen Gesundheitstarifvertrag.

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Berlin. Die Gewerkschaft Verdi hat am heutigen „Black Friday“ an den sechs großen Amazon-Standorten in Deutschland in Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg, Werne, Graben und Koblenz zum Streik aufgerufen. „Der weltgrößte Online-Händler will an diesem Tag Rekord-Umsätze erzielen, aber nicht nur an diesem Tag müssen die Beschäftigten, damit alles so läuft wie Amazon es will, Rekord-Leistung erbringen“, erklärte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger dazu.

Zudem fordert Verdi den Online-Händler Amazon an allen deutschen Standorten erstmals auch zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag „Gute und gesunde Arbeit“ auf. „Amazon gefährdet mit seiner Arbeitsweise permanent die Gesundheit seiner Beschäftigten. Hoher Druck, immer mehr in kürzerer Zeit zu schaffen, permanente Leistungskontrollen und Überwachung, eine schlechte Führungskultur und unzureichende Erholungszeiten sind Gesundheitsgefährdungen im Amazon-Arbeitsprozess“, sagt Nutzenberger.

Überdurchschnittlich hohen Krankheitsraten bei Amazon

Ein spezieller Tarifvertrag solle gesunde und gute Arbeitsbedingungen verbindlich garantieren, indem er die notwendigen Regelungen schaffe, damit die Beschäftigten „nicht länger der Willkür eines Arbeitgebers ausgesetzt sind, der auch auf Kosten ihrer Gesundheit seine Geschäfte betreibt“, so die Gewerkschafterin weiter. Verdi verweist dabei auf weit überdurchschnittlich hohen Krankheitsraten, die belegten, dass die Arbeit bei Amazon nicht gesundheitsfördernd sei. Mit einer sogenannten „Gesundheitsprämie“ biete Amazon sogar finanzielle Anreize, trotz Erkrankung zur Arbeit zu gehen.

Tarifvertraglich abgesicherte Regelungen der Arbeitsbedingungen seien nicht nur für die Beschäftigten gut, sondern müssten auch im Interesse eines Konzerns wie Amazon liegen, wenn ihm an der Gesundheit der Beschäftigten gelegen sei, erklärt Verdi.

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