Brüssel. Die drei Transportverbände Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL, Deutschland), Fédération nationale des Transporteurs Routiers (FNTR, Frankreich) und Nordic Logistic Association (NLA, Nordische Länder) haben in einem Schreiben vom 1. Juli erneut auf die aktuell schwierige Situation auf dem Straßentransportmarkt im Zusammenhang mit der Corona-Krise hingewiesen. Sie fordern ein faires Verhalten der Marktteilnehmer und eine strenge Durchsetzung der geltenden Regeln durch die Kontrollbehörden.
Die Gesundheitskrise gefährde die wirtschaftliche Situation vieler Speditionen. Straßenverkehrsunternehmen würden einen Produktivitätsrückgang aufgrund von Schwierigkeiten bei der logistischen Organisation, wie mehr Nachtarbeit und längere Abläufe beim Be- und Entladen an den Rampen verzeichnen, so die Verbände.
Kurzfristiger Nutzen von heute als langfristiger Verlust von morgen
Gleichzeitig sei ein weitgehend entgegengesetztes Marktverhalten auf dem Markt zu beobachten. "Mit der schrittweisen Aufhebung der Eindämmungsmaßnahmen und dem wirtschaftlichen Aufschwung brauchen wir einen gut funktionierenden Logistikmarkt mit wirtschaftlich gesunden Transportunternehmen", forderte CEO Florence Berthelot (FNTR). Der heutige kurzfristige Nutzen für einige werde sonst der langfristige Verlust von morgen für alle sein, betonte BGL-Vorstandssprecher Dirk Engelhardt.
Um ihre Dienstleistungen unter derzeitigen Umständen aufrechterhalten zu können, sei es daher wichtig, dass die Kontrollbehörden die Einhaltung der Vorschriften in diesem Sektor sorgfältig überprüfen. Nur so können ein faires Marktverhalten aller Beteiligten in der Logistikkette sichergestellt werden. (sn)