Berlin. Der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes, legt zum Jahresende sein Amt nieder. Mattes werde sich neuen Aufgaben zuwenden, teilte der VDA am Donnerstagabend, 12. September, mit, ohne konkreter zu werden. Am Vormittag hatte der 63-Jährige noch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Automesse IAA in Frankfurt eröffnet. Zu den Gründen für den Rücktritt wurde zunächst nichts bekannt.
Der frühere Ford-Manager ist erst seit März 2018 VDA-Präsident, seine Amtszeit lief eigentlich bis Ende 2020. Zuletzt hatte der „Spiegel“ über Kritik an Mattes berichtet. Es gebe „Defizite in der politischen Unterstützung“ für die Industrie, hatte das Magazin unter Berufung auf einen hochrangigen Automanager berichtet. Kritiker hielten Mattes laut Magazin vor, er sei nicht eng genug mit den Entscheidungsträgern in Berlin und Brüssel vernetzt. Gerade jetzt, wo die Politik die Klimaziele verschärfe, brauche die Autoindustrie eine stärkere Stimme. Der „Spiegel“ berichtete, es kursiere bereits der Name eines möglichen Nachfolgers: Günther Oettinger, der im November seinen Posten als EU-Kommissar aufgibt. Mattes war Nachfolger des langjährigen VDA-Chefs Matthias Wissmann.
Die Branche werde ihre Klimaziele bis 2030 aber erreichen – eine Verschärfung lehnte Mattes ab. Zunächst müsse das erledigt werden, was vereinbart worden sei. Während die Industrie Technologien zur Verfügung stelle, halte die notwendige Infrastruktur für alternative Antriebe nicht mit. (dpa)