Frankfurt am Main. Die vollständige Virtualisierung von physischen Warenströmen bescherte dem Technologie- und Dienstleistungsunternehmen Bosch den Logistik Award des VDA. Die Warenströme können damit in Echtzeit in intelligenten Softwaresystemen abgebildet werden, die dabei gewonnenen Daten helfen bei der Steuerung und der weiteren Verbesserung der Abläufe.
Ein wesentlicher Nutzeffekt des Projekts ist der erfolgreiche unternehmensübergreifende Datenaustausch. Weil standardisierte Daten in Echtzeit über Unternehmensgrenzen hinweg ausgetauscht werden, ist eine ganzheitliche Optimierung von Produktions- und Liefernetzwerken möglich. „Die Vision der Datendurchlässigkeit in der industriellen Lieferkette wird damit Realität“, sagte Bosch-Finanzgeschäftsführer Stefan Asenkerschbaumer bei der Preisverleihung in Frankfurt am Main.
VDA-Präsident Matthias Wissmann betonte die Bedeutung des Bosch-Erfolgs: „Intelligente Produktions- und Logistikprozesse stärken die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland. Die deutschen Zulieferer sorgen mit ihren Produkt- und Prozessinnovationen maßgeblich dafür, dass die deutsche Automobilindustrie immer mindestens einen Schritt voraus ist.“
Ein Forschungsprojekt war Grundlage
Die Ergebnisse des RAN-Forschungsprojekts (Rfid-based Automotive Network) bilden die Basis für die bei Bosch erstmals durchgängig umgesetzten standardisierten Datenaustausch. Während bisher der Fokus auf der Optimierung von physischen Produktions- und Logistikprozessen lag, ermöglichen es nun die neuen IT-Technologien, die Prozesse und Warenströme zu virtualisieren.
Durch die Standardisierung von Datenströmen über Unternehmensgrenzen hinweg ist es möglich, auch Kunden und Zulieferer in die Optimierungsarbeit einzubeziehen.
„Vernetzte und damit intelligente Produktion und Logistik rücken ein Stück näher, wenn Material- und Informationsflüsse durchgängig über Unternehmensgrenzen hinweg gestaltet werden können. Bosch gelingt es mit seinen Partner damit, die Vision des Supply Chain Managements umzusetzen“, begründete der Jury-Vorsitzende Prof. Wolfgang Stölzle von der Universität St. Gallen die Entscheidung des Expertengremiums.
Der VDA Logistik Award wurde in diesem Jahr zum siebten Mal verliehen. Bosch war bereits im Jahr 2009 für ein innovatives Logistikkonzept ausgezeichnet worden. (kitz)