Utrecht. Die niederländische Stadt Utrecht will als erste Stadt in den Niederlanden ihre Innenstadt-Logistik bis 2025 abgasfrei gestalten. Ein entsprechendes Rahmenabkommen schloss der Gemeinderat mit den niederländischen Unternehmensverbänden für Handel, Evofenedx, Transport und Logistik, TLN, und dem lokalen City-Management ab. Die Maßnahmen, die zur abgasfreien Innenstadtbelieferung führen sollen, werden schrittweise eingeführt.
Dazu gehört die jährliche Verkürzung der Zeiten, in denen herkömmliche Lkw und Lieferfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren in die Innenstadt fahren dürfen. Der aktuelle Zeitraum von 6 bis 12 Uhr wird jedes Jahr verkürzt, so dass 2025 nur noch abgasfreie Fahrzeuge in der Innenstadt zugelassen sein werden. Verstärkte Kontrollen durch die Polizei, aber auch durch Überwachungskameras sollen die Einhaltung der verkürzten Lieferzeiten für herkömmliche Fahrzeuge sicherstellen.
Umschlagplätze am Stadtrand
Gleichzeitig sollen am Rand der Innenstädte Umschlagsplätze für Waren eingerichtet werden. Bis dorthin sollen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren fahren dürfen. Den Weitertransport der Waren sollen dann Fahrzeuge mit alternativen Antrieben übernehmen. Nahe der Geschäfte sollen flexible Ent- und Beladungsplätze für die Fahrzeuge eingerichtet werden. Geplant ist auch, die Fußgängerzone der Innenstadt weiter auszudehnen. 2019 sollen die bis dahin eingeführten neuen Maßregeln überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.
Utrecht gilt in den Niederlanden als eine Art Pionierstadt bei der Umstellung auf eine „grüne“ City-Logistik. Schon seit 2009 werden Teile der Innenstadt mit E-Fahrzeugen beliefert. Seit 2010 bringt ein elektrisch angetriebenes, sogenanntes Bier-Boot, Waren zu Gaststätten und Restaurants. 2013 wurde Lieferfahrzeugen und Lkw mit alternativen Antriebstechnologien erlaubt, die Busfahrstreifen mit zu benutzen. Mit rund 340.000 Einwohnern ist Utrecht die viertgrößte Stadt in den Niederlanden. (kw)