Washington. Die drei großen amerikanischen Fluglinien Delta, American und United haben entschieden, keine Lithium-Ionen-Batterien mehr in den Unterflur-Kammern ihrer Flugzeuge zu befördern. Dies betrifft allerdings keine Einzel-, sondern lediglich Massensendungen.
Sie folgen damit einer Empfehlung der staatlichen Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA). Diese hatte in kürzlich durchgeführten Tests ermittelt, dass größeren Mengen dieser Batterien, wenn gemeinsam in einem Transportbehälter untergebracht, überhitzen können. Dabei können entzündliche Gase freigesetzt werden, die unter bestimmten Bedingungen zu Bränden führen können. Die FAA hat den US-Fluglinien aus Sicherheitsgründen daher dringend abgeraten, Lithium-Ionen-Batterien an Bord ihrer Flugzeuge zu verladen.
Bei den Versuchen wurde ein Patronenheizkörper benutzt, um das Überhitzen einer einzigen Lithium-Batterie innerhalb eines Luftfrachtcontainers zu simulieren. Dies führte zu Kurzschlüssen und zu explosionsartigen Brandprozessen. In der Vergangenheit war es wiederholt zu schweren Unfällen in der Luftfahrt gekommen, die durch Lithium-Batterien ausgelöst wurden.
Der folgenschwerste ereignete sich am 3. September 2010 in den Vereinigten Arabischen Emiraten, als ein Boeing 747-UPS-Frachter von UPS abstürzte, der zahlreichen Sendungen mit Lithium-Ionen-Batterien an Bord hatte. Die anschließenden Untersuchengen des Crashs, bei dem die beiden Piloten umkamen, ergaben als Ursache die Überhitzung der Batterien und deren Explosion. Aufgrund mehrerer Vorfälle mit Lithium-Batterien an Bord diverser Boeing 787 verfügte die FAA vor zwei Jahren ein Flugverbot für diesen Flugzeugtyp, um die Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern. In Großbritannien wiesen die Behörden Lithium,-Batterien die Schuld am Ausbruch eines Feuers an Bord einer 787 der Ethiopian Airlines in London Heathrow zu. (hs)