Atlanta. Davon können deutsche Transportunternehmen nur träumen. Der US-Bundesstaat Georgia will die ersten reinen Lkw-Fahrspuren in den USA bauen, die länger als ein paar Meilen sind. Geplant sind zwei 40 Meilen (gut 64 Kilometer) lange Fahrspuren parallel zur viel befahrenen Autobahn 75 südlich von Atlanta. Die beiden Lkw-Fahrspuren sollen von Süden nach Norden verlaufen und die Städte Macon und McDonough knapp 50 Kilometer vor der Stadtgrenze von Atlanta miteinander verbinden. Ziel ist die Verkehrsentlastung.
Auf der Strecke fahren Lkw, die im Hafen von Savannah, dem viertgrößten US-Containerhafen, Ladung aufgenommen haben. Die Autobahn 16, die vom Hafen ins Landesinnere führt, geht bei Macon in die Autobahn 75 Richtung Atlanta über. Experten rechnen für die Zukunft sowohl mit einer weiteren Zunahme des Containeraufkommens im Hafen von Savannah als auch allgemein mit einer immer größer werdenden Zahl von Lkw auf US-Straßen.
Die Regierung von Georgia sieht die Planung der Lkw-Fahrspuren deshalb als eine Investition in die Zukunft. 2030, wenn die beiden Lkw-Fahrspuren fertig sein sollen, würde das Verkehrsaufkommen auf der Autobahn 75 in Stoßzeiten durch die Entlastungsfahrbahnen um 40 Prozent fallen. Schätzungen gehen davon aus, dass bereits 2020 das tägliche Fahrzeugaufkommen auf besagtem Streckenabschnitt zwischen 82.000 und 100.000 Fahrzeugen liegen wird. 40 Prozent davon Lkw.
Der Bau der beiden Fahrspuren wird laut US-Medien auf etwa zwei Milliarden Dollar (gut 1,77 Milliarden Euro) geschätzt. Das Geld soll aus dem laufenden Haushalt für Verkehrsprojekte kommen. Für die beiden Lkw-Fahrspuren sind keine Maut oder sonstige Abgaben geplant. (kw)