Atlanta. Der US-Paketdienstleister UPS steigt mit einer Minderheitsbeteiligung beim britischen E-Fahrzeugbauer Arrival ein und gibt dort eine Großbestellung für Lieferwagen auf. Das teilte UPS am Mittwoch nach US-Börsenschluss in Atlanta mit. Zum Investitionsvolumen machte der Konzern zunächst keine Angaben. Arrival ist ein 2015 gegründetes Start-up mit Hauptsitz in London, das mit rund 800 Mitarbeitern unter anderem eine Produktionsplattform für kleine und mittelgroße E-Lieferwagen entwickelt.
Davon will nun auch der US-Logistikriese UPS profitieren. Der Deutsche-Post-Rivale flankierte den Einstieg seiner Wagniskapitalsparte UPS Ventures bei Arrival mit einer Bestellung von 10.000 E-Lieferwagen, die extra für UPS gebaut werden sollen. Teil der Vereinbarung sei auch ein Vorkaufsrecht für weitere Autos, so der Konzern. „UPS arbeitet weiter daran, eine integrierte Flotte von elektrischen Fahrzeugen aufzubauen, kombiniert mit innovativer und großangelegter Ladetechnik“, verkündete UPS-Manager Juan Perez.
UPS und Arrival kooperieren schon länger
UPS und Arrival entwickeln nach eigenen Angaben schon seit 2016 entsprechende Konzepte zusammen. Der US-Paketdienst ist nicht der einzige Partner von Arrival. Mitte Januar erst hatte der südkoreanische Autokonzern Hyundai einen Deal mit den Briten bekanntgegeben. Die Schwestermarken Hyundai und Kia investieren dabei 100 Millionen Euro in das Start-up, auch sie wollen dessen Plattform nutzen. Der Partnerschaft könnten auch «andere Produkte für Logistik-, Fahrdienst- und Pendelservice-Unternehmen» entspringen.
Arrival sei bei dem Deal mit drei Milliarden Euro bewertet worden, schrieb die „Financial Times“. Damit gehört die Firma zu den teuersten britischen Start-ups. Es ist auch eine der bedeutendsten Investitionen in die britische Autobranche nach der Brexit-Entscheidung. Arrival will einen futuristisch aussehenden E-Lieferwagen mit einer Reichweite von rund 300 Kilometern pro Batterieladung bauen. Aktuell sei die Produktion von bis zu 10.000 Fahrzeugen pro Jahr geplant, schrieb die „Financial Times“. (dpa/ja)