Bonn. Der ungewöhnlich heftige Wintereinbruch bleibt in diesem Jahr nicht ohne Auswirkungen auf die Speditions- und Logistikwirtschaft. Wie der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) heute mitteilte, haben viele seiner Mitglieder mit Eis und Schnee, ungeräumten Straßen und Massenstaus auf den Autobahnen zu kämpfen. Auch die Lagerhallen der Spediteure füllen sich, weil es aufgrund der Witterungsverhältnisse immer schwieriger wird, Transportkapazitäten zu bekommen. Die Folge seien verspätete Lieferungen und Unregelmäßigkeiten im Bereich getakteter Systemverkehre, so der Verband weiter.
"Wir müssen unsere Auftraggeber um Verständnis für diese besondere Situation bitten. Deutsche Spediteure sind zwar Logistikweltmeister, können aber am Wetter leider wenig ändern", fasst DSLV-Präsident Mathias Krage die derzeitige Lage zusammen. Wenig Verständnis hat er dabei für die schlechte Vorbereitung in vielen Gebietskörperschaften, wo Straßen überhaupt nicht oder nicht rechtzeitig geräumt werden und schon zu Beginn des Winters Räumgerät und Streumittel knapp werden. "Das behindert insbesondere unsere Sammel- und Verteilverkehre in den Städten und Gemeinden." Gerade aufgrund der Erfahrungen des vergangenen Winters hätte sich Krage mehr Weitsicht gewünscht: "Das ist wohl wie Weihnachten. Das Fest kommt immer ganz plötzlich auf einen zu, obwohl es doch das ganze Jahr im Kalender steht", führte er an.
In der Nacht zum Donnerstag hatte das anhaltende Winterchaos vor allem Sachsen lahm gelegt. Alleine auf der A17 steckten bis zu den Morgenstunden einige hundert Lastwagen fest. (sno)