Genf. Die Wirtschaftseinbußen wegen der Corona-Krise haben laut den Vereinten Nationen auch in der Frachtschifffahrt Spuren hinterlassen. Das weltweite Volumen transportierter Waren schrumpft in diesem Jahr voraussichtlich um 4,1 Prozent, wie die UN-Organisation für Handel und Entwicklung (Unctad) am Donnerstag in Genf berichtete. Die globale Covid-19-Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung hätten den Transport von Waren und Industriegütern unterbrochen, erklärten die Experten.
Für das kommende Jahr sagen die Experten ein Wachstum von 4,8 Prozent voraus. „Die globale Schifffahrtsindustrie wird an der Spitze der Bemühungen einer nachhaltigen Erholung sein“, erklärte Unctad-Generalsekretär Mukhisa Kituyi in einer Mitteilung.
Schon 2019 war das Wachstum des Frachtvolumens mit nur 0,5 Prozent deutlich geringer ausgefallen, wofür die Experten unter anderem den Handelskrieg zwischen den USA und China verantwortlich machten. Insgesamt wurden nach Angaben der Unctad rund 11 Milliarden Tonnen Waren per Schiffsfracht transportiert.
Die Unctad, die sich besonders um die Förderung der Länder mit niedrigen Einkommen kümmert, betonte, dass die Transportindustrie sich verstärkt auf künftige Risiken und Krisen vorbereiten müsse. Die Experten empfehlen den Aufbau eigens vorgesehener Transportkanäle für medizinische Güter und Nahrungsmittel einzurichten sowie Investitionen in Lager für Notfall-Vorräte. (dpa)