Hamburg. Mehrere Umweltverbände haben die geplante Elb- und Weservertiefung als massive Geldverschwendung kritisiert. Insgesamt könnten rund 570 Millionen Euro eingespart werden, wenn die Häfen Hamburg, Bremerhaven und der Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven stärker zusammenarbeiten würden, sagte Hamburgs WWF-Vorsitzende Beatrice Claus am Montag in der Hansestadt. „Es gibt keine koordinierte Hafenplanung“, bemängelte sie unter Hinweis auf ein Gutachten des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung. Die im Auftrag von BUND, Nabu und des WWF erstellte Expertise kommt zu dem Schluss, dass bei einem Verzicht auf das Ausbaggern von Elbe und Weser 343 Millionen Euro Bundesmittel frei würden.
Zuvor hatten die drei Umweltverbände symbolisch einen Scheck über 591 Millionen Euro in der Elbe versenkt. Das seien die taxierten Gesamtkosten allein für die Elbvertiefung, von denen bei einem sofortigen Verzicht auf ein Ausbaggern noch 450 Millionen Euro gerettet werden könnten. Bei der Weser seien bislang rund fünf Millionen der geplanten 125 Millionen Euro ausgegeben worden. „Wir fordern, dass die Länder von der Konkurrenz zur Kooperation kommen“, forderte Claus mit Blick auf die zuständigen Bundesländer Hamburg, Bremen und Niedersachsen. Aber auch der Bund müsse sich beteiligen.
Der Unternehmensverband Hafen Hamburg sprach dagegen von einer rentablen Investition mit der Elbvertiefung, „denn das Projekt sichert Arbeitsplätze, Steuereinnahmen und damit gesellschaftlichen Wohlstand“. Die Reedereien bestimmten die Anlaufhäfen allein nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Und dabei sei der Hamburger Hafen aufgrund seiner verkehrsgeografischen Lage, der guten Hinterlandanbindung sowie der hohen Qualität und Zuverlässigkeit für die Reeder äußerst attraktiv. (dpa)