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Umweltschützer fordern Rußfilter für Binnenschiffe

25.07.2014 12:42 Uhr
Umweltschützer fordern Rußfilter für Binnenschiffe
Bisher sind nur wenige Binnenschiffe mit einem Rußfilter ausgestattet
© Foto: BDB

Weil der freiwillige Einbau von Rußfiltern bei Binnenschiffen nur schleppend vorangeht, setzen sich verschiedene Umweltverbände dafür ein, dass Kommunen in Umweltzonen eine Filterpflicht erlassen können.

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Berlin. Umweltschützer haben am Freitag auf der Berliner Museumsinsel gegen die Luftverschmutzung durch Binnenschiffe in Städten protestiert. Zu der Aktion in Berlin hatten die in der Kampagne „Rußfrei fürs Klima“ vertretenen Verbände BUND, NABU, VCD und DUH aufgerufen Die Dieselmotoren der Schiffe führten zu einer deutlich höheren Konzentration von Feinstaubpartikeln entlang der Wasserstraßen, kritisierten Umweltverbände. „Jeder Autofahrer braucht einen Rußfilter in seinem PKW, um in die Umweltzonen der deutschen Städte einzufahren“, sagte Jens Hilgenberg, Verkehrsexperte des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). „Dagegen haben Binnenschiffe ohne Rußfilter bislang freie Fahrt.“ Die Verbände fordern deshalb Schiffe mit Abgasfiltern - bis hin zum Ausflugsdampfer. „Bundesverkehrsminister Dobrindt und Bundesumweltministerin Hendricks müssen gemeinsam dafür sorgen, dass Kommunen handlungsfähig werden und die Rußfilterpflicht in Umweltzonen auch für Binnenschiffe gilt “, fordert Hilgenberg weiter. Die Idee, dass Binnenschiffer die Filter freiwillig nachrüsten, sei nicht aufgegangen. Bisher gebe es nur wenige Einzelbeispiele nachgerüsteter Schiffe. Und da es sich beim überwiegenden Teil der schiffbaren Wasserwege um Bundeswasserstraßen handele, seien den Ländern und Kommunen die Hände gebunden. Gleichwohl betonte der BUND, dass das Binnenschiffen einer der umweltverträglichsten Verkehrsträger ist.

Binnenschiffer wehren sich gegen Anschuldigung

Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) wehrte sich in einer Pressemitteilung gegen den haltlosen pauschalen Vorwurf, das Schiff sei übermäßig für den Feinstaub in den Städten verantwortlich. „In der Regel fahren Schiffe nicht durch Städte, sondern allenfalls in Hafen-, also Industriegebieten weitab von den hoch belasteten Innenstädten“, heißt es in der BDB-Mitteilung. Über den Gewässern komme es zudem durch Luftbewegungen regelmäßig zu Verwehungen, so dass eine eindeutige Zuordnung von Luftschadstoffen zu einem Schiff als Verursacher nicht möglich ist.

Der Verband verwies darauf, dass Partikelfiltersysteme für Binnenschiffe extrem teuer und störanfällig seien und zu einem teilweise erheblichen Mehrverbrauch an Treibstoff führten. „Da es sich bei Schiffsfiltern stets um Einzelanfertigungen handelt, sollte auch durch Umweltschutzverbände nicht der Eindruck erweckt werden, hier gäbe es, ähnlich wie im Straßenbereich, Serienprodukte quasi „von der Stange“ zu kaufen, die nur noch kurz eingebaut werden müssen“, erklärte BDB-Präsident Georg Hötte. Zugleich betonte er, dass die Binnenschifffahrt in ihren Motoren bereits „seit Jahren normalen, sauberen Dieseltreibstoff einsetzt, der an jeder Tankstelle zu bekommen ist, und nicht etwa Schweröl oder gar Ölrückstände.“ (diwi)

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KOMMENTARE


Winzen

27.07.2014 - 20:32 Uhr

Und was ist mit den Flugzeugen? Bei einem Treibstoffdurchsatz von bis zu 700 Ltr. pro Minute. Da kommen jede Menge Schadtstoffe hinten raus, + LärmÜberflugverbot?Filteranlage? - Fehlanzeige!! Gerade die oberen Lufschichten sind sehr empfindlich und verändern das gesamte Klima erheblich - zum Nachteil unserer Gesundheit. Für Flugtreibstoff fällt nicht einmal Mineralölsteuer an. Die Lobbyarbeit scheint hier besonders zu wirken!


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