Rotterdam. Der Güterumschlag in Rotterdam ist nach dem Rekordjahr 2015 in 2016 um 1,1 Prozent auf 461,2 Millionen Tonnen gesunken. Der Rückgang sei nach eigenen Angaben größtenteils auf Trockenmassengut wie Erze und Kohle zurückzuführen. Beim flüssigen Massengut konnte das hohe Niveau von 2015 dagegen gehalten werden. Damals verzeichnete der Sektor ein Wachstum von über 10 Prozent. Auch der Containerumschlag stieg 2016.
Trockengut am stärksten zurückgegangen
Das Volumen von flüssigem Massengut sank insgesamt um 0,5 Prozent auf 223,5 Mio. Tonnen. Besonders beim Umschlag von Rohöl gab es demnach einen Rückgang um 1,2 Prozent auf 101,9 Millionen Tonnen. Der Rückgang beim Trockenmassengut beträgt 6,2 Prozent auf 82,3 Millionen Tonnen. Gründe dafür sieht der Hafen unter anderem im Dumping von chinesischem Stahl sowie der Schließung der Kohlekraftwerke in den Niederlanden.
Der Containerumschlag stieg um 1,2 Prozent auf 12,4 Millionen TEU und im Gewicht um 0,6 Prozent auf 127,1 Millionen Tonnen. In der zweiten Jahreshälfte wurden 4,9 Prozent mehr umgeschlagen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Hafen vor „großen Herausforderungen“
„Nach dem außergewöhnlichen Wachstum von 4,9 % im Jahr 2015 sollten wir zufrieden sein, dass die meisten Sektoren im Jahr 2016 das gleiche Volumen erreichen bzw. sogar ein wenig übertreffen konnten“, sagt Allard Castelein, CEO Hafenbetrieb Rotterdam. Der Rotterdamer Hafen- und Industriekomplex stehe insbesondere bei der Digitalisierung und der Energiewende vor großen Herausforderungen und sei dem starken Wettbewerb der umliegenden Häfen ausgesetzt.
Auch Paul Smits, CFO Hafenbetrieb Rotterdam, zeigte sich zuversichtlich. „Mit einem nahezu gleich hohen Umsatz sowie einem aufgrund der Kostenkontrolle gestiegenen Gewinn war das Jahr 2016 in finanzieller Hinsicht ein gutes und stabiles Jahr.“ Die Investitionen seien um 16 Prozent gestiegen.
Umsatz nahezu stabil
Der Umsatz des Hafenbetriebs ist trotz der leichten Rückschläge im Jahr 2016 nahezu stabil geblieben und hat 675,4 Millionen Euro erreicht. Es könne von einer gesunden Gewinnentwicklung gesprochen werden. Der Gewinn stieg um 5,0 Prozent auf 222,2 Millionen Euro.
Der Hafenbetrieb geht davon aus, dass das Umschlagsvolumen 2017 auf einem mit 2016 vergleichbaren Niveau liegen wird. Beim Containerumschlag wird eine Fortsetzung des Aufwärtstrends erwartet. Es sei jedoch ungewiss, ob die anderen Sektoren die Ergebnisse von 2016 erneut erreichen werden. (jt)