Paris. Eurotunnel, der Betreiber des Bahntunnels unter dem Ärmelkanal, konnte das Geschäftsjahr 2015 mit einem Anstieg beim Umsatz um fünf Prozent auf 1,222 Milliarden Euro abschliessen. Die Zahlen für den Fährbetrieb mit der Linie MyFerryLink sind darin nicht eigeschlossen, weil dem Unternehmen durch einen definitiven Londoner Gerichtsbeschluss das Anlaufen des Hafens von Dover inzwischen untersagt wurde. Im ersten Halbjahr 2015 war der Umsatz von MyFerryLink um 33 Prozent auf 52 Millionen Euro geklettert. Eurotunnel sieht sich durch das Londoner Verdikt gezwungen, auf weitere maritime Aktivitäten zu verzichten.
Beim Lkw-Transport erzielte Eurotunnel mit 1.483.741 Fahrzeugen einen Zuwachs um drei Prozent und damit das bislang höchste Ergebnis seit Inbetriebnahme des Tunnels. Der Sektor profitierte dabei von dem im Oktober eröffneten neuen Lkw-Terminal, das gegen das Eindringen von Migranten gesichert wurde.
Um 15 Prozent auf 306,6 Millionen Euro erhöhte sich der Umsatz der Cargotochter Europorte. Die zunehmend angespannte Situation in Calais hat den Güterverkehr über die Schiene im zweiten Halbjahr jedoch stark beeinträchtigt, wie die Gruppe mitteilt. Die Zahl der Güterzüge ging um 17 Prozent, die Transportmenge um 14 Prozent zurück. Die Zahl der Migranten mit Ziel Grossbritannien im „Dschungel” genannten Camp vor dem Hafen von Calais beläuft sich derzeit auf rund 4000.
Die für die Nutzung der Schienen im Eurotunnel eingenommenen Mautgebühren stiegen im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 319,5 Millionen Euro. Die kompletten Ergebniszahlen für das letzte Geschäftsjahr wurden für den 18. Februar angekündigt. (jb)