Düsseldorf. Das Geschäft mit technischen Prüfungen und der Zertifizierung industrieller Anlagen brummt auch in der Krise. Das zeigt die Geschäftsentwicklung bei der TÜV Rheinland Group im vergangenen und im laufenden Jahr. 2008 habe das Kölner Unternehmen mit seinen Dienstleistungen den Umsatz erstmals über die Milliardenschwelle katapultiert. Die Erlöse seien um zwölf Prozent auf 1,1 Milliarden Euro gestiegen, sagte Vorstandschef Bruno Braun am Mittwoch bei der Bilanzvorlage in Düsseldorf. Auch unter dem Strich erzielte die TÜV Rheinland Group, in Deutschland hinter dem TÜV Süd die Nummer zwei, Bestmarken: Das Ergebnis vor Steuern schnellte um mehr als 20 Prozent auf 71,6 Millionen Euro in die Höhe. Dabei rechnet die Gruppe, die weltweit 13.000 Menschen in 60 Ländern beschäftigt, auch im laufenden Geschäftsjahr mit Rekordwerten. So sollen die Umsätze Braun zufolge nochmals zweistellig zulegen. Krisenfest sind derzeit auch die Arbeitsplätze beim TÜV. Derzeit seien im Inland sogar rund 200 Stellen neu zu besetzen. Ein Kerngeschäft bleibt die technische Überwachung von Kraftfahrzeugen: Mit weltweit vier Millionen Prüfungen, davon die Hälfte in Deutschland, ist die Hauptuntersuchung eines der wichtigsten Tätigkeitsfelder. Ein Viertel des gesamten Umsatzes oder 290 Millionen Euro entfielen 2008 auf diese Sparte. Die Abwrackprämie und damit eine verringerte Zahl an prüfpflichtigen älteren Autos wird laut Braun 2009 auf dieses Geschäftsfeld aber kaum einen negativen Effekt haben: „Einen Umsatzrückgang können wir bei uns noch nicht erkennen.“ Der Industrie Service ist mit 315 Millionen Euro Umsatz die größte Sparte. (dpa)
TÜV Rheinland erwartet 2009 trotz Krise Rekordjahr
Prüfgesellschaft knackt im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals die Milliardengrenze