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Transport Market Monitor: Viel freier Laderaum

12.03.2020 10:36 Uhr
Laderaum
Viele Fuhrunternehmer suchten im Februar 2020 nach Ladungen, um ihre Lkw auszulasten
© Foto: Bergringfoto/Fotolia

Sind das die Folgen des Coronavirus? Im Februar 2020 hat der Kapazitätsindex des Transport Market Monitors den höchsten Wert seit seinem Bestehen 2008 erklommen.

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Ulm/Mannheim. Viele Transportdienstleister in Europa tun sich derzeit offenbar schwer, für ihre Lkw Ladungen zu finden. Das geht aus den Ergebnissen des Transport Market Monitors (TMM) für den Monat Februar 2020 hervor, die der VerkehrsRundschau vorliegen. Demnach ist der Kapazitätsindex des TMM im Februar auf 159,4 Indexpunkte geklettert. Das ist der höchste Wert seit Bestehen des TMM. Gegenüber dem Januar 2020 (122,5 Punkte) bedeutet das einen Anstieg um satte 30,1 Prozent.

Frachtraten geben um 8,6 Prozent nach

Diese Zahlen könnten ein Indiz dafür sein, dass die Folgen des Coronavirus jetzt auch die Transportbranche erfasst. Allerdings muss man mit dieser Aussage vorsichtig sein. Denn der TMM, der von Tim Consult herausgegeben wird, hatte sich vor einem Jahr ziemlich ähnlich entwickelt. Damals stieg der Kapazitätsindex von 121,9 Punkten (Januar 2019) auf 158,6 Punkte.

Mehr freier Frachtraum übt automatisch Druck auf die Frachtraten aus. Das lässt sich am Transportpreisindex des TMM ablesen. Der ist im Februar 2020 um 8,6 Prozent von 103,7 Punkten (Januar 2020) auf 94,8 Punkte gesunken.

Chemie-, Baustoff- und Automobilbranche betroffen

Der starke Anstieg der verfügbaren Transportkapazität hat sich im Februar 2020 in wichtigen Branchen fortgesetzt. In der Chemie- und Pharmaindustrie kletterte der Kapazitätsindex gegenüber dem Vormonat um 25,6 Prozent, in der Baustoffbranche um 29,5 Prozent und im Automobilsektor um 21,3 Prozent. „Wir beobachten seit Monaten tendenziell zunehmende Kapazitäten und sinkende Preise. In den Indikatorindustrien fiel der Rückgang der Transportpreise im Februar jedoch besonders deutlich aus. In der Chemie- und Pharmaindustrie beispielsweise betrug der Preisverfall 14,2 Prozent“, sagte Oliver Kahrs, Geschäftsführer von Tim Consult, einem Tochterunternehmen von Transporeon.

Weniger Kapazitäten standen laut Tim Consult im Februar 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat auf den Transportrouten aus vielen europäischen Ländern nach Italien zur Verfügung. „Das könnte mit der Ausbreitung des Coronavirus in Italien ab Mitte Februar zusammenhängen“, lautet die Interpretation von Kahrs. Vieles deute darauf hin, dass in der aktuellen Situation weniger Transportdienstleister bereit seien, den italienischen Markt zu bedienen.

Folgen des Coronavirus könnten im März sichtbar werden 

Auch für Gesamteuropa rechnet Kahrs mit Auswirkungen durch das Coronavirus in den kommenden Monaten. In den letzten Jahren habe sich das Angebot an freiem Frachtraum ab März saisonal bedingt zwar stets wieder reduziert. Doch in diesem Jahr könnte die Entwicklung anders verlaufen, so seine Befürchtung. Kahrs beruft sich dabei auf Einschätzungen des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Danach seien die die Folgen des Coronavirus in der globalen Wirtschaft und der exportorientierten deutschen Industrie deutlich zu registrieren.

Der TMM basiert auf den Spotmarkt-Daten der Transporeon-Plattformen mit über 20 Milliarden Euro Frachtumschlag pro Jahr. Seine Auswertungen werden aus mehr als 1,8 Millionen Frachtaufträgen generiert, die jährlich über den Spotmarkt von Transporeon abgewickelt und anschließend von Tim Consult analysiert werden. (cd)

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