Kiew. Wegen eines russischen Transitverbots will die Ukraine auf einer alternativen Bahnroute ihre traditionellen Märkte in Zentralasien beliefern. Die ersten Waggons seien von der ukrainischen Hafenstadt Illitschiwsk am Schwarzen Meer aus abgefahren, sagte Infrastrukturminister Andrej Piwowarski am Freitag in Kiew.
„Jahrelang haben wir davon nur gesprochen - jetzt sind die ersten 20 Container und 10 Waggons nach Georgien, Aserbaidschan, Kasachstan und China unterwegs“, meinte er. Die Fahrt soll etwa elf Tage dauern.
In Kiew kursiert der Begriff „neue Seidenstraße“ für die alternative Route - in Anspielung an den historischen Handelsweg von Ostasien zum Mittelmeer. Der ukrainische Zug muss auf seinem Weg gleich zwei große Gewässer per Fähre überqueren: das Schwarze und das Kaspische Meer.
Das russisch-ukrainische Verhältnis hat sich nach dem Machtwechsel in Kiew vor zwei Jahren massiv verschlechtert. Zuletzt sperrten die benachbarten Ex-Sowjetrepubliken gegenseitig ihre Märkte für Waren. (dpa)